Vor allem die etwas kälteverträglicheren Pflanzen wie z. B. Oleander und Ölbaum sollten jetzt aus dem Keller geholt werden. Doch Vorsicht vor "Sonnenbrand"!
Die Blattoberfläche hat den natürlichen Widerstand gegen schädigende UV-Strahlen verloren. Eine direkte und plötzliche Sonneneinstrahlung verursacht massive Sonnenbrandschäden. Dies äußert sich durch eine spontane Aufhellung und nachfolgende Verbräunung der äußeren Blätter, die gegen Süden gerichtet sind.
Besonders empfindlich reagieren Hibiskus, Wandelröschen und Engelstrompeten sowie andere Kübelpflanzen mit weichem Laub. Aber auch hart gesottene Sonnenanbeter wie Oleander, Agave oder Kakteen erleiden besonders an ihren frischen Trieben massive Schäden, wenn der Umzug besonders abrupt und an einem sonnigen Tag erfolgt.
Holen Sie Ihre Pflanzen an einem regnerischen Tag oder bei trüber Witterung aus dem Winterquartier! Wer nicht abwarten kann, sollte die Pflanzen für mindestens vier bis fünf Tage an einem schattigen Standort, z.B. unter hohen Bäumen oder im Schatten von Gebäuden, aufstellen. In dieser Zeit entwickelt sich auf der oberen Schicht der Blätter ein natürlicher Sonnenschutz.
Pflanzen gut ernähren
Regelmäßig düngen! Mit regelmäßigen wöchentlichen Gaben eines herkömmlichen Flüssigdüngers oder einer einmaligen Anwendung eines so genannten Langzeitdüngers, der eine kontinuierliche Freigabe von Nährstoffen über einen Zeitraum von vier bis fünf Monaten gewährleistet, kommen Sie dem Nährstoffbedarf der Pflanzen nach. Besonders nährstoffhungrige Pflanzen wie Oleander, Engelstrompeten und Wandelröschen benötigen zusätzlich eine extra Portion Dünger, um ihre Pracht zu entfalten.
Für einige Kübelpflanzen ist es an der Zeit, umgepflanzt zu werden, denn nach einem Zeitraum von zwei oder drei Jahren ist die Topferde verbraucht und meistens sehr dicht mit Wurzelwerk durchwachsen. Bei der Gelegenheit sollte die obere Schicht des Topfballens (fünf bis zehn Zentimeter) entfernt und entsorgt werden, denn hier haben sich über einen längeren Zeitraum so genannte Ballaststoffe wie Kochsalz oder nicht genutzte Nährstoffe und Mineralien, die für die Pflanzen äußerst schädlich sind, angesammelt.
So mancher Umzugskandidat sollte mit einem beherzten Schnitt mit der Gartenschere wieder in eine ansehnliche Form gebracht werden. Vor allem Triebe, die unter Lichtmangel entstanden sind und eine helle bis fast weiße Blattfarbe haben, sollten zurück geschnitten werden. Geradezu unerlässlich ist der Rückschnitt von Enzianbäumchen, Wandelröschen, Bleiwurz und Jasmin, um eine üppige Blüte zu erhalten.
Genießen Sie die schönste Zeit des Gartenjahres inmitten prächtig blühender Kübelpflanzen auf Balkon oder Terrasse!
mit Gartenbauexperte Franz Beckers