Die Monate Juni und Juli gelten im Allgemeinen als der „Rosenmonat“. In fast jedem Garten oder auch in öffentlichen Anlagen präsentieren sich die unterschiedlichsten Rosensorten mit leuchtenden Farben und unterschiedlichen Formen. Rosen als Ziergehölze begeistern seit Jahrhunderten die Menschen und die wundervolle Pflanze trägt nicht zu Unrecht den Titel „Königin der Blumen“. Jährlich kommen zahlreiche Sorten zu einem fast unüberschaubaren Sortiment von über 30.000 Sorten hinzu.
Wenn da nicht die Pilzkrankheiten wären!
Die wichtigste und hartnäckigste Pilzkrankheit ist der sogenannte Sternrußtau. Der anfällige Rosenstock verliert alljährlich nach dem ersten Blütenflor (Juni/Juli) die Schönheit durch den Befall mit dem gefürchteten Sternrußtau. Ein starker Befall mit dem Pilz führt zu einer Vergilbung der Blätter und zu vorzeitigem Blattfall. Rosen ohne Blätter entsprechen nicht, auch bei noch so schöner Blütenfarbe oder betörendem Duft, den Ansprüchen des Blumenfreundes.
Das Schadbild: Die sehr ernst zu nehmende Rosenkrankheit zeigt sich zuerst durch sternförmige dunkle Flecken auf der Blattoberseite, die im weiteren Verlauf zusammenfließen. Die infizierten Blätter fallen dann geradezu über Nacht ab, was sogar bei einigen Sorten zu einem totalen Blattverlust führt. Die Rosenpflanzen reagieren mit einem erneuten Austrieb, der im wiederholten Fall die Pflanze stark schwächt und in rauen klimatischen Lagen zum Absterben der Pflanzen führen kann.
Eine rasante Ausbreitung der gefürchteten Pilzkrankheit wird durch eine nasse und kühle Witterung sowie größere Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht gefördert.
Der lästige Mehltau
Eine weitere Pilzerkrankung, die nicht zum Absterben des Rosenstockes führt, jedoch den Zierwert der Rosen durch einen hässlichen grau-weißen Belag auf den Blättern, Stängeln oder Knospen erheblich beeinflusst, ist der „Echte Mehltau“. Fachleute sprechen von einem „Schönwetterpilz“, denn der Mehltau benötigt zur weiteren Verbreitung im Gegensatz zum Sternrußtau eine warme und sonnige Witterung mit sommerlichen Temperaturen über 23° C. Der lästige pilzliche Parasit beeinflusst wie der Sternrußtau das Rosenwachstum gleichermaßen, was im fortgeschrittenen Stadium zu einem Verlust der Blütenknospen und auch der Blätter führen kann.
Rosenrost, der dritte im Bunde
Zu guter Letzt kommt im Herbst noch ein Befall mit dem Rosenrost hinzu, der auf der Unterseite der Blätter leuchtend orangefarbene Flecken hinterlässt. Auch bei einer starken Rostinfektion fallen die Blätter unter Gelbfärbung ab.
Maßnahmen zur Einschränkung des Befalls
Wichtigste Maßnahme zur Einschränkung eines Befalls mit den beschriebenen Pilzkrankheiten ist die permanente Entfernung des befallenen Laubes. Stark befallene Pflanzenteile sollten vorzeitig zurückgeschnitten und entsorgt werden. Anschließende Behandlungen mit speziellen Fungiziden gegen Rosenkrankheiten, die regelmäßig ausgebracht werden sollten, können einen weiteren Befall einschränken oder sogar verhindern. Die Behandlungsmaßnahmen sind jedoch aufwendig und verlangen bei stark befallenen Pflanzen Behandlungsabstände in einem kurzen Zeitrahmen von ca. 14 Tagen.
Auch besteht die alternative Möglichkeit, die Rosen mit so genannten Pflanzenstärkungs-Präparaten auf Lecithinbasis auch ohne Chemie vor den gefürchteten Krankheiten zu schützen.
Auf die Rosensorte kommt es an
Sollte der Rosenfreund neue Rosen pflanzen, ist es besonders wichtig, die unterschiedliche Anfälligkeit der Rosensorten zu berücksichtigen. Der Fachhandel bietet Auskunft und Beratung, welche Sorten besonders widerstandsfähig sind.
Text und Bilder: Franz Beckers