Gartenhecken sind wichtige Elemente in der Gartengestaltung, Strukturierung, als Sichtschutz und zur Einfriedung von Gärten oder Grundstücken. In freier Landschaft bieten Hecken Schutz vor Zugluft oder gar Sturmschäden und tragen als Schattenspender und so auch zur Verbesserung des Kleinklimas bei.
Nicht zuletzt seien noch Aspekte des Naturschutzes hervorzuheben. Denn als Nistmöglichkeit für bestimmte Vogelarten sind Hecken unentbehrlich. Die Bedeutung der Hecken für Artenschutz und Biotope ist sehr umfangreich und ein ökologisch und naturnah gestalteter Garten bietet unzähligen Tierarten die Möglichkeit der Ansiedlung und des Überlebens.
Die richtige Hecke
Bei der Auswahl der Hecken-Art ist vor allem der Zweck und die Größe des Grundstückes entscheidend. Eine Formschnitthecke, die regelmäßig mindestens einmal jährlich geschnitten wird, bietet sich auch für kleinere Gärten an. Wenn die Höhe auf 1,20 bis 1,30 Meter beschränkt bleibt, ist eine recht einfache Pflege ohne Leiter oder ähnliches möglich.
Zur Gestaltung derartiger Hecken sind immergrüne Laubgehölze wie Liguster, Kirschlorbeer, oder Buchsbaum geeignet. Auch bei den Nadelgehölzen bieten sich Scheinzypresse, Thuja, Eibe, Kiefer oder Fichte an. Der eindeutige Vorteil der immergrünen Gehölze oder der Nadelgehölze liegt darin, dass auch während der Winterzeit die nützlichen Eigenschaften einer Hecke erhalten bleiben.
Zu den bevorzugten Heckenpflanzen gehören wegen der Robustheit auch Laub abwerfende Gehölze wie z.B. Hainbuche, Feldahorn, Rotbuche oder Weißdorn. Diese Pflanzengruppe ist auch für höhere Hecken geeignet.
Tipps zum Pflanzen
Die beste Pflanzzeit für Gehölze im Allgemeinen und speziell auch für Heckenpflanzen ist der Zeitraum zwischen Spätsommer und Herbst. Die Vorteile liegen darin, dass die Pflanzen vor dem Winter im ausreichend warmen Boden noch neue Wurzeln bilden und so vor Trockenschäden im Frühjahr geschützt sind.
Generell empfiehlt es sich, beim Pflanzen einer Hecke auf genügend Abstand der einzelnen Pflanzen zueinander zu achten. Es sollte berücksichtigt werden, dass mit zunehmendem Wachstum und Alter die Pflanzen sehr stark um Licht, Nährstoffe und Wasser konkurrieren. Bei zu dichten Pflanzungen entwickelt sich eine Verkahlung des unteren Bereiches. Als allgemeine Faustregel gelten bei mittelgroßen Pflanzen von ca. 60 cm vier bis fünf Pflanzen je Meter.
Der Pflanzabstand ist jedoch auch von der Pflanzenart abhängig, wobei zu berücksichtigen ist, dass Nadelgehölze wie Thuja oder Scheinzypresse mit einem Abstand von mindestens 50 Zentimeter gepflanzt werden sollten. Beim Pflanzen von Hecken ist auch die Beachtung von Mindestabständen zum Nachbargrundstück einzuhalten. Das so genannte Nachbarschaftsrecht ist regional sehr unterschiedlich und der Hobbygärtner sollte noch vor dem Pflanzen die Voraussetzungen klären.
Schon bereits unmittelbar nach der Pflanzung von Laubgehölzen sollte ein Rückschnitt der neu gepflanzten Hecke erfolgen, um eine starke Verzweigung und somit eine undurchlässige dichte Hecke zu erhalten.
Düngung und Pflege
Zu den ersten wichtigen Pflegemaßnahmen gehört bei Neupflanzungen von Gehölzen direkt nach dem Pflanzen eine großzügige Wässerung, die vom Fachmann als „Anschlämmen“ bezeichnet wird. Dazu soll je Pflanze bis zu 10 Liter Wasser ausgebracht werden, um einen Bodenschluss der Wurzeln zu erhalten.
Die anschließende zusätzliche Versorgung mit Wasser hängt natürlich von den Witterungsbedingungen ab, sollte jedoch erneut in einem Abstand von kürzestens einer Woche erfolgen. Die Einhaltung dieser Regel ist vor allem bei einer Neupflanzung im Frühjahr oder bei Trockenheit besonders von Bedeutung.
Allzu oft werden neben den Pflegefehlern auch massive Schäden durch vorzeitige Düngegaben, die den noch nicht angewachsenen Pflanzen verabreicht werden, verursacht. Für neu gepflanzte Gehölze sollte eine Düngung, ob mineralisch oder organisch, für das erste Jahr ausgesetzt werden. Durch eine Überversorgung mit Nährstoffen bei frisch gepflanzten Bäumen und Hecken werden keine neuen Wurzeln ausgebildet und sind bei einem zu hohen Wasserangebot besonders anfällig.
Durch zu häufige und reichliche Wassergaben sowie bei zu engen Pflanzlöchern werden die Wurzeln krank und faulen ab. Dies ist vor allem bei neu gepflanzten Hecken die Hauptschadensursache, da der vorsorgliche Gartenfreund durch fast tägliches Gießen oder durch eine automatische Bewässerung mittels Sprühschläuchen und Tröpfchenbewässerung zuviel des Guten tut.
Der richtige Schnittzeitpunkt
Im Normalfall kommen Formschnitthecken mit einem Schnitt aus, der nach dem abgeschlossenen ersten Austrieb im Zeitraum Ende Juni-Anfang Juli durchgeführt werden sollte. Nadelgehölze brauchen in der Regel nicht zurückgeschnitten werden, es sei denn, man möchte die Höhe der Hecke begrenzen.
Grundsätzlich sollte beim Schnitt darauf geachtet werden, dass der untere Teil der Hecke breiter ist als die Heckenkrone. Die konische Form der Hecke gewährleistet auch bei älteren Hecken einen dichten und lückenlosen Wuchs.
Bei allen Schnittmaßnahmen sollte der Hobbygärtner sich vorher vergewissern, ob Vögel mit ihrem Nestbau begonnen haben. Bei stärkerem Rückschnitt oder radikalem Rückschnitt auf den Stock sollte das Naturschutzgesetz berücksichtigt werden, das derartige Maßnahmen vom 1. März bis 31. September verbietet. Der normale Formschnitt von Hecken ist von dieser Einschränkung ausgenommen.
Text und Bilder: Gartenbauexperte Franz Beckers