Der erfahrene Hobbygärtner jedoch weiß, dass es allerhöchste Zeit ist, den Grundstein für ein prachtvolles Blumenfrühjahr jetzt zu schaffen. So werden die Pflanzlücken, die durch abgeräumte einjährige Sommerblumen entstanden sind, zum Pflanzplatz von Blumenzwiebeln und Knollen. Die rechtzeitige Pflanzung vom September bis zum einsetzen der ersten Fröste gewährleistet durch den noch relativ warmen Boden und der Feuchtigkeit eine kräftige Bewurzelung der Blumenzwiebeln. Dies ist eine gute Voraussetzung, dass die Blumenzwiebeln ohne Schaden durch den Winter kommen und das genügend Kraftreserven für die Blüte im Frühjahr geschaffen werden.
Reiche Vielfalt an Formen und Farben
Der Fachhandel bietet hier ein reichhaltiges Sortiment in allen Farben und Formen.
Bei der Verwendung von Tulpen, Narzissen, Hyazinthen, Krokus und Co im Garten sind eigentlich keine Spezialkenntnisse erforderlich. Empfehlenswert und von besonderem Reiz ist die Pflanzung von etwas selteneren Vertretern der Blumenzwiebeln und –knollen. So sind insbesondere der Winterling, Schneestolz und botanische Krokusse einer der ersten Blumenzwiebeln, die bereits bei mildem Klima schon im März neugierig aus dem noch schneebedeckten Boden ihre Blütenköpfe recken.
Diese Frühaufsteher werden gefolgt von dem großen Sortiment der Blumenlaucharten, auch Allium genannt, Berganemonen, Hundszahnlilien, Märzbecher oder Blaustern, die sich allesamt bestens zur Auswilderung und zum so genannten „vagabundieren“ im naturnahen Garten eignen.
Auf die Auswahl kommt es an
Auch wenn die bunte Vielfalt der Zwiebelblumen ein fröhliches Frühlingsbild vermittelt, ist es ratsam mit den Farben eher sparsam umzugehen. Auf reine Kombinationen mit starken Signalfarben wie etwa gelb oder rot sollte verzichtet werden. Im Trend liegt es, bei Tulpen zarte Pastellfarben wie rosa, orange mit weißen oder gar grünweißen Sorten zu kombinieren.
Einen besonderen Reiz und eine vornehme Eleganz vermitteln Pflanzungen von weiß blühenden Tulpensorten, die mit blau blühendem Vergissmeinnicht oder pastellfarbenen Stiefmütterchen kombiniert wurden.
Besonders effektiv und wirkungsvoll stellen sich die Frühjahrsboten dar, die in farblich einheitlichen Flecken von mehr als 10 Blumenzwiebeln bestehen.
Da nicht alle Arten und Sorten zur gleichen Zeit ihre prächtigen Blüten hervorbringen, besteht die Möglichkeit, bei einer geschickten Auswahl der Zwiebelblumen die Blühtermine oder den Blütenflor von März bis in den Frühsommer hinein zu erhalten.
Der richtige Abstand und die Pflanztiefe
Die Pflanzanweisung der jeweiligen Verkaufspackung gibt zwar genaue Angaben über den Verwendungszweck, die Pflanztiefe und den Abstand der Blumenzwiebeln an, jedoch kann als Faustregel gelten, ungefähr die dreifache Dicke der Blumenzwiebeln anzuwenden. In besonders klimatisch kalten Lagen sollte die Pflanztiefe unter zehn Zentimeter liegen.
Besondere Ansprüche an den Boden gelten nicht, es werden jedoch sandige und durchlässige Böden bevorzugt. Sollte ein besonders schwerer Lehmboden existieren, kann eine Pflanzkelle Sand, Lavagruß oder Kies am Grund der Pflanzfläche einen nützlichen Effekt bewirken. Von der Verwendung von Kompost oder käuflicher Blumenerde im Pflanzloch ist dringend abzuraten, da ein Überangebot von Nährstoffen und Salzen den Blumenzwiebelpflanzen Schäden verursachen kann.
Der Abstand der Blumenzwiebeln richtet sich nach den einzelnen Arten und Sorten. So mögen zum Beispiel Krokusse einen relativ engen Abstand von zirka 3 bis 5 Zentimeter wobei groß-blumige Tulpen etwas mehr Platz benötigen, sie werden in zirka 10 bis 15 Zzentimeter Abstand gepflanzt.
Mit Ausnahme der Tulpenzwiebeln müssen andere Zwiebel- und Knollenarten nicht alljährlich nach der Blüte und nach dem Abreifen aus dem Boden aufgenommen werden, sondern sie können über mehrere Jahre an der gleichen Stelle verbleiben und somit besteht die Möglichkeit, dass eine Vermehrung über Samen und Brutzwiebeln stattfindet.
Mögliche Krankheiten und Feinde
Da auch Blumenzwiebeln erkranken können, ist es ratsam, nicht immer die gleichen Pflanzstellen zu benutzen, da Krankheitskeime sich für einen längeren Zeitraum im Boden etablieren können. Auch sollten grundsätzlich nur gesunde und pralle Blumenzwiebeln ohne sichtbaren Schimmel gepflanzt werden, um einer Enttäuschung vorzubeugen.
Besonders begehrt sind Blumenzwiebeln bei den verhassten Wühlmäusen. Dabei ist gut zu wissen, dass Narzissen, Winterlinge, Krokus, Märzbecher, Schneeglöcken, Kaiserkronen oder Blumenlauch von den gefräßigen Nagern verschmäht werden.
Der einzige Schutz gegen die gefräßigen Nager bieten so genannte Pflanzkörbe, die entweder aus sehr hartem Plastikmaterial oder aus selbst gefertigten Drahtkörben bestehen.
In etwas raueren Klimabereichen ist es empfehlenswert, über den Winter eine leichte Schutzdecke aus Laub und Fichtenreisig anzubringen, um Verluste durch starke Kahlfröste auszuschließen. Um die alljährliche Blütenpracht im Frühjahr zu erhalten, sollte nach dem Abblühen der Blütenstand abgeschnitten werden.
Das Laub wird bis zur Abreife, das heißt bis zum Abwelken und Braunwerden belassen, damit die Zwiebeln Energie und Reservestoffe für die nächste Blüte speichern können.
Schon jetzt leuchten die Augen des Hobbygärtners beim Pflanzen der Blumenzwiebeln, wenn vor seinem geistigen Auge die Frühjahrsblüher ihren spektakulären Auftritt haben.
Text und Bilder: Gartenbauexperte Franz Beckers