Mit dem Frühling hält auch frischer Bärlauch Einzug in die Küche. Die Zwiebelpflanze aus der Gattung Allium hat populäre Verwandte wie Schnittlauch, Zwiebeln, Lauch oder Knoblauch.
Alle genannten Arten sind reich an Vitaminen und wertvollen Inhaltstoffen, die nicht nur den Körper und Geist nach dem langen Winter auf Schwung bringen, sondern überraschen auch mit dem aromatischen Geschmack und der vielseitigen Verwendung in der Küche.
Auch in der Naturheilkunde ist Bärlauch aufgrund seiner antibakteriellen Wirkung bei Magen-Darmstörungen, Bluthochdruck oder anderer positiven Wirkungen auf erkrankte Organe bekannt. Die medizinische Anwendung war bereits im Mittelalter bekannt und wurde auch genutzt. Ob der Name "Bärlauch" daher kommt, dass der Bär das Kraut bevorzugt und es ihm "Bärenkräfte" verleiht, ist nicht bewiesen, aber es ist eine schöne Geschichte.
Bärlauch im Garten, schön und nützlich
Nahezu jeder Gartenplatz, der ein wenig Schatten bietet, ist zur Anpflanzung von Bärlauch geeignet. Jedoch sollte bei der Beschaffung nicht auf Wildbestände zurückgegriffen werden, denn das wertvolle Kraut steht bereits vielerorts unter Naturschutz. Ein Ausgraben der Zwiebeln ist untersagt und es ist ratsam für den Garten, das Pflanzenmaterial als Topfware im Fachhandel zu beziehen.
Sagt der Pflanzplatz zu, ist geradezu eine Verwilderung der Anpflanzung über Samen und Tochterzwiebeln möglich und der Bestand wird von Jahr zu Jahr größer. Neben dem sehr frühen Grün der Blätter überrascht der Bärlauch mit dezenten weißen Blüten, die als lockere Scheindolde im April bis Mai in Erscheinung treten.
Der Bärlauch stellt keine besonderen Pflegeansprüche, nur sollten nicht alle Blätter, die meistens paarweise aus dem Boden kommen, geerntet werden, um eine Schwächung der Zwiebeln zu vermeiden. Nach den ersten heißen Tagen im Juli/August werden die Blätter braun und die Pflanze zieht, ähnlich wie Tulpen oder Narzissen, ein.
Wohlgeschmack in der Küche
Geschmacklich ähnelt Bärlauch dem Knoblauch, das Aroma ist jedoch nicht so intensiv und viel feiner. Er hinterlässt vor allen Dingen nach dem Verzehr keinen Mund- oder Körpergeruch. Verwendet werden die Blätter und Stängel in Suppen, Kräuterquark und Salatbeigabe, besonders beliebt sind sie als Pesto.
Bärlauch sollte, wenn möglich frisch verwendet werden. Auch Eingefroren bleibt er haltbar und aromatisch, zum trocknen ist er jedoch nicht geeignet.
Vorsicht beim Sammeln
Bärlauch wächst zumeist in krautreichen, feuchten Laubwäldern, vorzugsweise an Bachläufen älterer Buchenbestände. Das Sammeln wird dadurch erleichtert, das mit Ausnahme des Gefleckten Aronstabes (Arum maculatum) noch keine Pflanzen aus dem Winterschlaf erwacht sind, die zu verwechseln wären.
Eine Verwechslung wäre auch zu einem späteren Zeitpunkt mit den Blättern des Maiglöckchens (Convallaria majalis) oder der Herbstzeitlosen (Colchicum autumnale) möglich. Sicher zu unterscheiden ist neben den äußeren Merkmalen der typische Geruch nach Knoblauch, der nur dem Bärlauch zu Eigen ist.
Doch Vorsicht, eine Verwechselung würde nicht nur Beschwerden, sondern auch ernsthafte Vergiftungen hervorrufen.
Text und Bilder: Gartenbauexperte Franz Beckers