Rhododendren sind fast auf der ganzen Welt verbreitet. Eine fast unüberschaubare Anzahl von mehr als tausend Sorten lassen keine Wünsche offen, die der Hobbygärtner an wunderschönen Farben oder an Wuchsformen stellt.
Jedoch haben fast alle Rhododendronarten eines gemeinsam: Sie stellen an den Boden und an den Standort ganz besondere Ansprüche. Werden die Ansprüche nicht erfüllt, stellen sich meist schon nach kurzer Zeit Probleme im Wachstum ein oder Krankheiten befallen die etwas anspruchsvolle Pflanze. Die wundervolle Pflanze, die ihren Ursprung meist im kühlen und feuchten Gebiet des Himalayas und vor allen im Sikkimgebirge, Nepal oder Sichuan hat, hat also keinen besonders guten Ruf.
Die Bezeichnung Rhododendron kommt aus dem Griechischen und bedeutet "Rosenbaum", eine zutreffende Bezeichnung des faszinierenden Blütengehölzes aus der Familie der Heidekrautgewächse.
Wann sollte gepflanzt werden?
Die Blütenpracht, die fast in jedem Garten zu bewundern ist, entfaltet sich jedes Jahr in den Monaten April bis Mai. Doch für eine Pflanzung wären diese Monate ungeeignet, da zur fast gleichen Zeit ein neuer Austrieb gebildet wird. Ausgenommen von dieser Regel sind natürlich die Pflanzen, die zunehmend als sogenannte "Containerpflanzen" angeboten werden, jedoch meist zu einem beachtlich höheren Preis.
Der beste Pflanzzeitpunkt liegt, wie bei fast allen Gehölzen, nach dem Triebabschluss in den Monaten September bis Mitte November. Pflanzen, die zu dieser Zeit gepflanzt werden, haben ausreichend Gelegenheit, noch vor dem Winter neue Faserwurzeln zu bilden, die dann die Pflanze mit ausreichender Feuchtigkeit versorgen können.
Auf den Standort kommt es an
Der ideale Standort für Rhododendren sind halbschattige, möglichst windgeschützte Lagen, unter oder in der Nähe von tief wurzelnden Bäumen oder im Schattenbereich eines Gebäudes. Bei einem tiefen Dauerschatten lässt mit der Zeit jedoch die Blühwilligkeit nach. Es ist wichtig, dass die pralle Mittagssonne in der Zeit von 11:00 bis 15:00 Uhr nicht zu Schäden durch Sonnenbrand und im Winter zur Austrocknung führt. Als harmonische Pflanzpartner und Begleiter wären verschiedene Ziergräser oder Farne zu nennen.
Der besondere Anspruch an den Boden
Der optimale Boden für Rhododendron ist leicht sauer, humushaltig, vor allem kalkarm, locker und wasserdurchlässig. Das dichte, feine Wurzelwerk der Pflanze ist überwiegend in der obersten humosen Schicht des Bodens zu finden. Die Pflanze ist ein klassischer Flachwurzler, der keine Aktivitäten wie z.B. Hacken oder sonstige Störungen in dem Bereich duldet. Auch Bodenverdichtung und Staunässe führen zu Sauerstoffmangel an den Wurzeln, der dann letztendlich zum Absterben der Pflanze führen kann.
Der optimale Säuregehalt des Bodens liegt im Bereich zwischen pH 4,5 und 5,5. Eine einfache Messung mit Hilfe von Lackmuspapier gibt dem Hobbygärtner auf einfache Art und Weise den Anhaltspunkt über diesen Wert. Bei Bodenreaktionen über pH 6,0 lässt das Wachstum der Pflanzen erheblich nach, denn es kommt zu Wachstumsstörungen und sogar intensiver Gelbfärbung der Blätter (Chlorosen).
Da die meisten Böden für Rhododendron ungeeignet sind, können zur Lockerung des Bodens und zur Korrektur des pH-Wertes Zugaben von humusartigen Substanzen, wie Torfmull oder spezieller Rhododendronerde, verwendet werden. Allerdings gibt es seit einigen Jahren Züchtungen, die speziell für kalkhaltige Böden geeignet sind. Im Handel werden sie als INKARHO-Rhododendron angeboten. Die etwas kalktoleranteren Züchtungen stellen an die Bodenbeschaffenheit etwas weniger Ansprüche.
Rhododendron richtig pflanzen
Zum Pflanzen wird eine Pflanzgrube von mindestens doppelter Größe des Wurzelballens ausgehoben, die dann mit reinem Torf oder Rhododendronerde ausgefüllt wird. Dann wird der Wurzelballen eingesetzt, wobei dringend darauf zu achten ist, dass die Pflanze nicht zu tief steht. Als Anhaltspunkt sollte die Ballenoberfläche mit der Oberfläche des Bodens abschließen. Einmaliges kräftiges Angießen nach dem Pflanzen gewährleistet einen Bodenschluss mit den sehr empfindlichen Wurzeln. Es ist ratsam, im ersten Jahr der Pflanzung auf eine zusätzliche Düngung zu verzichten.
Pflege
Bei der Pflege von Rhododendron ist vor allem eine gleichmäßige Feuchtigkeit im Boden von großer Bedeutung. Bei etwas niederschlagsärmeren Sommermonaten ist ein zusätzliches Wässern, wenn möglich mit Regenwasser, erforderlich. Ein Ausgleich an nicht optimalen Standorten wird durch eine Mulchschicht, die aus Torf oder Rhododendronerde besteht, ermöglicht.
Die alljährliche Düngung im Frühjahr (am besten wäre der Zeitpunkt des neuen Austriebs) mit einem speziellen sauer reagierenden Rhododendrondünger ist unerlässlich, um eine Blütenfülle und dunkelgrüne gesunde Blätter zu ermöglichen.
Text und Bilder: Gartenbauexperte Franz Beckers