Die Erkenntnis Foerster´s: "Blau" ist keine bloße Farbe, sie ist ein seltsam anderes Etwas. Es ist die Stelle des Farbenreichs, wo das ganze bunte Farbenband gesprengt (Blauer Schatz der Gärten 1953) und auch heute noch von vielen Gartengestaltern aber auch von zahlreichen Hobbygärtnern berücksichtigt wird.
Auf der Suche nach blau blühenden Pflanzen stößt der Gartenfreund auf eines der klassischen Staudengewächse im Garten, den Rittersporn (Delphinium elatum). Mit seinen opulenten Blütenkerzen können eindrucksvolle Blütenrabatte in voll sonniger Lage geschaffen werden. Aber auch eingestreut als Einzelpflanzen in Bauerngärten oder in größeren Vorgärten macht die bis zu 1,50 Meter hohe Staude eine gute Figur. Auch wenn die Farbe blau bei der Verwendung von Rittersporn besonders beeindruckend ist, so sollte auf die Farben von reinem weiß bis rosa oder gar zweifarbige Blütenstände hingewiesen werden.
Als Hauptdarsteller im sommerlichen Staudenbeet
Die Hauptblütezeit des Rittersporns sind die Monate Juni und Juli. Werden die Pflanzen nach der Blüte direkt auf zehn Zentimeter abgeschnitten, so erfolgt eine zweite Blüte im September bis in den Oktober hinein.
Neben der Auswahl eines vollsonnigen Standortes, der nicht zu stark dem Wind ausgesetzt ist, ist auch von Bedeutung, dass der Boden aus einem lockeren Lehm- Sandgemisch besteht. Bei weniger Sonne oder Halbschatten lässt leider die Standfestigkeit der großen Stauden zu wünschen übrig und nur das Anbinden an Stützen schützt vor dem Niederliegen oder gar Abbrechen.
Leider auch bei Schnecken sehr beliebt
Im zeitigen Frühjahr (März/April) erfolgt der frische Austrieb, der allzu beliebt bei den Schnecken ist. Es ist nicht nur das rare Grün, was die Kriechtiere anlockt, sondern es scheint auch, dass der besondere Geschmack der Pflanze eine anziehende Wirkung hat. Ein rechtzeitiges Ausbringen von Schneckenkorn-Präparaten schützt die Pflanzen vor möglichem Totalverlust. Leider zählen noch andere Pflanzenkrankheiten zu den Feinden des Rittersporns. So ist zum Beispiel der Echte Mehltau zu nennen, der mit seinem mehligen Belag auf den Blättern die stattlichen Pflanzen unansehnlich macht.
Nur rechtzeitige vorbeugende Behandlungen mit einem "Rosenspritzmittel" gegen Pilzkrankheiten können einen Totalbefall verhindern. Der so genannte "Schönwetterpilz" tritt besonders in Verbindung mit einem Bilderbuchwetter auf. Sollte der Frühsommer jedoch trüb und verregnet sein, machen sich zahlreiche Blattfleckenpilze mit braunen und schwarzen Flecken auf den Blättern und Stängeln bemerkbar. Hier ist eine Bekämpfung weitaus schwieriger. Nur mit einem weiten Pflanzenstand, der die Abtrocknung der Blätter begünstigt, in Verbindung mit ständigem Entfernen der geschädigten Blätter, kann das Ärgste vermieden werden.
Weniger Dünger, bessere Standfestigkeit
Auch wenn die Pflanzen zu der nährstoffbedürftigen Kategorie gezählt werden, so sollte der Hobbygärtner mit der Düngung der Pflanze etwas zurückhaltender sein. Zu reichlich gedüngte Pflanzen verlieren ihre Standfestigkeit und werden bei den genannten Krankheiten umso anfälliger.
Auch wenn der Gartenstar in vielen Sachen sensibel erscheint, so kann er ohne zusätzlichen Winterschutz Kälte, Eis und Schnee trotzen.
Bei dem Gesagten kann der Eindruck gewonnen werden, dass es sich bei dem Rittersporn um eine anspruchsvolle und verwöhnte Pflanze handelt. Der Hobbygärtner kann jedoch die etwas gehobenen Ansprüche leicht erfüllen, wenn er sich an der attraktiven Blüte im Frühsommer erfreuen will.
Text und Bild: Franz Beckers