Seit einigen Jahren macht eine prächtige Schlingpflanze mit Ursprung in Südamerika den herkömmlichen Kübelpflanzen wie Oleander, Engelstrompete oder Wandelröschen in der Beliebtheit den Platz streitig.
Es handelt sich um Mandevilla die auch mit der Bezeichnung Dipladenia sanderi bekannt ist. Den etwas exotisch klingenden Namen erhielt die Pflanze von dem Britischen Gesandten Henry Mandeville, der die wundervolle Pflanze bereits im 19. Jahrhundert von Argentinien nach Europa brachte. Eigenartigerweise fällt es schwer, eine allgemeine Bezeichnung zu finden. Gelegentlich wird die subtropische Pflanze auch als "Trichterblüte" oder als "Chilenischer Jasmin" bezeichnet.
Die Pflanze ist im Sommer mit ihrer Blütenpracht schon ein echter Hingucker auf dem Balkon oder der Terrasse. Am bekanntesten ist die dunkelrote Sorte mit einem samtigen Glanz auf den großen trichterförmigen Blüten, die am Ende der Triebe dicht gedrängt während des ganzen Sommers gebildet werden. Aber auch andere Blütenfarben von rosa über weiß bis neuerdings sogar ein leuchtendes gelb steht bei der Sortenwahl zur Verfügung.
Der richtige Standort
Leider sind die wundervollen Pflanzen sehr frostempfindlich und der Hobbygärtner sollte sich bereits beim Kauf Gedanken über ein geeignetes Winterquartier machen. Um die üppige und unermüdliche Blütenpracht während der Sommerzeit von Ende April bis zum ersten Frost zu erhalten, sollte die Pflanze einen warmen und hellen, jedoch nicht windigen Standort erhalten.
Vielseitige Verwendung
Nicht nur als Kübelpflanze, die an Stäben oder Spalieren hochgeleitet werden kann, ist die Pflanze geeignet. Aufrechtwachsende Sorten, die meistens in kleineren Töpfen angeboten werden, bieten zur Bepflanzung von Rabatten oder Beeten oder zum Blumenschmuck auf Friedhöfen eine willkommene Abwechselung. Sogar als Ampelpflanze, neuerdings auch als "Hanging Baskets" bezeichnet, präsentiert sich die üppig blühende Pflanze bestens.
In der Pflege eher anspruchslos
Die Feuchtigkeitsansprüche der Kübelpflanze sind eher anspruchslos. Dipladenia braucht verhältnismäßig wenig Wasser, denn die rübenförmigen Wurzeln dienen als Wasserspeicher, der auch gelegentliche Trockenperioden überbrücken kann. Damit ist die pflegeleichte Pflanze ideal für Leute, die häufiger abwesend sind oder über wenig Zeit verfügen. Zu viel Wasser oder Staunässe, was durch undurchlässige Töpfe oder Unterstellschalen verursacht wird, macht sich durch abfallende gelbe Blätter oder gar faulende Wurzeln bemerkbar.
Um die üppige Blütenfülle zu erhalten, sind entweder wöchentliche Gaben eines Flüssigdüngers oder die Verwendung eines Langzeitdüngers, der vom Frühjahr bis in den Herbst hinein für ausreichende Nährstoffe sorgt, eine wichtige Voraussetzung. Mit Pflanzenkrankheiten oder speziellen Schädlingen ist bei der empfohlenen Pflege nicht zu rechnen.
Vorsicht geboten
Die Pflanze gehört zu den sogenannten Hundsgiftgewächsen und ist, wie die Bezeichnung aussagt, giftig. Der giftige weißliche Pflanzensaft ist in allen Pflanzenteilen enthalten. Bei Arbeiten an den Pflanzen wie z.B. beim Rückschnitt ist Vorsicht geboten und sollte wegen der möglichen Gefahr von Hautreizungen nur mit Handschuhen erfolgen.
Text und Bilder: Gartenbauexperte Franz Beckers