Die Züchtung und Kultur von Chrysanthemen hat eine mehr als 2000 jährige Tradition in Asien. Vor allem in China und Japan wurde die Gartenchrysantheme, deren Symbolik und Bedeutung sehr vielschichtig ist, besonders geschätzt. So ist im Staatswappen Japans eine Chrysantheme abgebildet und der kaiserliche Thron trägt den Namen "Chrysanthementhron".
Die Blütenfarbe der Chrysantheme hat in Asien auch heute noch eine besondere Bedeutung. Bei feierlichen Anlässen, als Geschenk oder nur als kleine Aufmerksamkeit – die passende Farbe der Blume sagt mehr als tausend Worte.
Ende des 17. Jahrhunderts wurden die ersten Pflanzen nach Europa eingeführt und durch ständige Neuzüchtungen wurde die Pflanzengattung zu einer der wichtigsten gärtnerischen Kulturpflanzen.
Unterschiedlichste Verwendungsmöglichkeiten
Die Verwendung der Chrysantheme ist sehr unterschiedlich. Als Schnittblume mit einer langen Haltbarkeit oder als Topfchrysanthemen, die für die Wohnung aber auch für die Verwendung im Außenbereich angeboten wird, sind jedem bekannt.
Eigentlich sind es ausdauernde, verholzende Stauden, und so spielt vor allen Dingen eine spezielle Chrysanthemenzüchtung, die so genannten "Garden-Mums" eine große Rolle bei der Verwendung im Garten. So zum Beispiel in den USA, wo diese speziellen Chrysanthemen - Büsche in Form von ansehnlichen Kugeln einen festen Bestandteil des herbstlichen Gartens bilden.
Mittlerweile werden umfangreiche Sortimente in allen Farben, auch in europäischen Märkten und im Fachhandel angeboten. Das sehr umfangreiche Farbspektrum lässt keinen Wunsch offen. Bevorzugte Farben sind rot, weiß, orange oder das klassische gelb. Die Blütenform dieser speziellen Chrysanthemenzüchtung ist pomponartig und verleiht ihnen einen nostalgischen Charme. Es ist schon ein attraktiver Hingucker und der Gartenfreund sollte auch die Verwendung als Einzelpflanze in Kübeln oder anderen Pflanzgefäßen mit einbeziehen. Die klassische Verwendung ist das Auspflanzen der Chrysanthemenbüsche, denn ihre natürliche Widerstandsfähigkeit im Winter, selbst wenn das Laub bereits schon in Mitleidenschaft gezogen wurde, lässt die Blütenpracht selbst noch nach dem Frost erstrahlen.
Nicht nur für eine Gartensaison
Es ist recht einfach, die Pflanzen nach der Blüte zu erhalten. Der Hobbygärtner, der seine Chrysanthemen direkt in den Garten gepflanzt hat, kann die robusten Garden-Mums einfach mit einer Schicht Laub oder ein paar Tannenzweigen abdecken. Wer auf diese natürliche Schutzschicht verzichtet, wird die Erfahrung machen, dass sich der Wurzelballen möglicherweise aus dem Boden heraushebt und damit vergrößert sich die Gefahr, dass die Wurzeln erfrieren. Die natürlichste Art des Frostschutzes ist die Verwendung der abgeschnittenen oberirdischen Pflanzenteile, die im November/Dezember als Schutzschicht direkt auf die Pflanzen gelegt werden.
Grundsätzlich sind diese speziellen Gartenchrysanthemen recht pflegeleicht. Sie sind widerstandsfähig gegen Regen oder weitgehend trockenfest. Besonders interessant ist, dass Pflanzenkrankheiten eher selten sind. Lauter positive Eigenschaften also, die aus den Garden-Mums attraktive Pflanzen für den Spätsommer bis in den Herbst hinein für Balkon, Terrasse oder Gärten machen.
Text und Bilder: Franz Beckers