Auch modisch geglitterte Pflanzen, mit goldenem oder silbernem Glitterstaub auf den Blättern, gehören zu den etwas außergewöhnlichen Angeboten.
Ursprung und Geschichte des Weihnachtssterns
Die etwas sensible Topfpflanze ist in Mexiko beheimatet, von wo aus sie vor mehr als 200 Jahren von Joel Poinsett, dem Botschafter der Vereinigten Staaten, (daher auch der Name Poinsettia) erst in seine Heimat und dann nach Europa an Botanische Gärten gesandt wurden. Hier erhielt sie dann auch die botanische Bezeichnung Euphorbia pulcherrima, was soviel wie "Allerschönste Euphorbie" bedeutet.
So mancher Tourist der Kanarischen Inseln kennt die ursprüngliche Form von frei wachsenden Exemplaren, die eine stattliche Höhe von mehr als zwei Metern erreichen kann. Durch die Züchtung der Gärtner hat sich allerdings ihr Äußeres sehr verändert.
Ist der Weihnachtsstern giftig?
Die zu den Wolfsmilchgewächsen gehörende Pflanze hat leider den Ruf giftig zu sein. Nach neuesten Erkenntnissen jedoch ist die Pflanze in die Kategorie nicht oder schwach giftig einzustufen und beim normalen Umgang mit den Topfpflanzen sind keine besonderen Vorsichtsmaßnahmen erforderlich. Die üblichen Vorsichtsmaßnahmen sind geboten, vor allem wenn Kleinkinder oder Haustiere zum Haushalt gehören.
Allerdings können, wie bei allen Wolfsmilchgewächsen, allergische Hautreaktionen bei Kontakt mit dem Milchsaft nicht ausgeschlossen werden.
Tipps für den Einkauf und die Pflege
Um möglichst lange Freude an den schönen Sternen zu haben, sind bestimmte Tipps zu befolgen:
Beim Kauf eines Weihnachtssternes muss beim Transport darauf geachtet werden, dass die wärmeverwöhnten Pflanzen nicht direkt kühlen oder sogar Minustemperaturen ausgesetzt werden. Die Folge wäre spontaner Abwurf aller Blätter. Abhilfe kann durch eine simple Verpackung beim Transport geschaffen werden. Bewährt haben sich zwei- oder dreilagige Zeitungen, die die Pflanzen ausreichend vor Kälte schützen. Auch sollten keine Pflanzen erstanden werden, die im Eingangsbereich oder draußen angeboten werden.
Der qualitätsbewusste Käufer sollte keine überblühten Pflanzen kaufen. Dies kann man an den eigentlichen Blüten feststellen, die im Mittelpunkt der so genannten Hochblätter als kleine, weißliche Blütennarben, den sogenannten Brakteen, vorhanden sind. Bei frischen Pflanzen sind sie geschlossen oder knospig. Bei den farbenprächtigen "Hochblättern" handelt es sich eigentlich um umgefärbte Blätter im oberen Teil der Pflanze.
Bei der Pflege der etwas anspruchsvollen Pflanzen sollte darauf geachtet werden, dass sie nicht der direkten Sonne oder Zugluft beziehungsweise der direkten trockenen Heizungsluft auf der Fensterbank ausgesetzt sind. Temperaturen von 18 bis 23° Celsius garantieren eine lange Lebensdauer.
Fingerspitzengefühl ist beim Gießen angebracht. Am besten eignet sich handwarmes oder abgestandenes Wasser. Es ist sehr wichtig darauf zu achten, dass in den Übertöpfen oder in Schalen grundsätzlich kein Wasser stehen bleibt. Dies würde die Wurzeln zerstören und die Pflanzen gehen ein. Während der Blütezeit kann auf eine zusätzliche Düngung verzichtet werden, da die Erde eine ausreichende Bevorratung an Pflanzennährstoffen hat. Ansonsten sind Weihnachtssterne pflegeleicht und nicht gerade das gefundene Fressen für Pflanzenschädlinge.
Eine Weiterzucht ist möglich
Wer für das nächste Jahr eine eigene Nachzucht erhalten möchte, sollte die "Blütenstände", nachdem sie ihre Pracht verloren haben, um zirka 15 Zentimeter einkürzen. Mit vorsichtigem Gießen den neuen Austrieb abwarten, der dann in der Folge noch zwei- bis dreimal entspitzt wird. So erhält man einen gedrungenen und kompakten Pflanzenaufbau.
Ab Oktober müssen dann die Pflanzen mit einem Karton oder ähnlichem abgedunkelt werden, denn eine "Blüte" entsteht nur dann, wenn zwölf Stunden eines Tages völlige Dunkelheit herrscht.
So überrascht der Weihnachtsstern dann pünktlich zur Adventszeit mit leuchtenden Blütenblättern die weihnachtliche Wohnung und die Freude am gärtnerischen Erfolg ist sehr groß.
Text und Bilder: Franz Beckers