1. Nicht zu früh aussäen
Gut zu wissen, dass man den Zeitpunkt der Aussaat nicht zu früh wählt, da die Gefahr eines vergeilten Wachstums besteht. Maßgebend sind die auf den Samentüten angegebenen Zeiten. Der früheste Zeitpunkt des Aussäens ist Mitte März, sicherer ist es allerdings erst im April.
Für die Anzucht aus Samen muss nicht gerade ein aufwendiges Hobbygewächshaus oder ein Frühbeetkasten zur Verfügung stehen. Es geht auch recht einfach und unproblematisch auf der Fensterbank eines beheizten Raumes.
Die Saatgutbeschaffung sollte über den Fach- oder auch über den Internethandel geschehen. Denn für sortenreine Pflanzen ist Zuchtsaatgut erforderlich. Samen von eigenen Pflanzen bringen möglicherweise weniger „wertvolle“ Nachkommen hervor. Dies gilt besonders für Gemüsepflanzen, deren Zuchtsaatgut gewisse Resistenzen gegen Mehltau, Blattlausbefall, Welkeerreger oder anderen Pilzkrankheiten aufweisen.
2. Geeignete Aussaatgefäße
Zur Aussaat bewähren sich zahlreiche Gefäße. Als besonders geeignet bietet der Fachhandel flache Aussaatschalen an, die auch leicht als so genanntes Minigewächshaus mit einer Plastikhaube abgedeckt werden können. Blumentöpfe allgemein oder sogar Yoghurtbecher und im speziellen Fall für kräftige Samen wie Tomaten, Sonnenblumen, Wicken oder Bohnen sind sogar Eierkartons aus Pappe geeignet. Wichtigste Vorraussetzung sind bei allen Gefäßen Abzugslöcher, um eine Vernässung vorzubeugen.
Den besonderen Clou bieten Torfquelltöpf, die auch als Jiffy Pots bezeichnet werden. Sie bestehen aus trockenem gepresstem Torf mit einem Durchmesser von ca. vier cm, die zuerst klein und unscheinbar, dann aber in Verbindung mit einer halben Tasse warmem Wasser aufquellen und so ihre eigentliche Größe erreichen. Das praktische an dieser Methode ist, dass die Zöglinge bis zum Auspflanzen nicht mehr umpikiert werden müssen. Dies ist eine optimale Möglichkeit, Tomaten, Paprika, Peperoni oder Auberginen vorzuziehen.
Besonderen Wert sollte der Hobbygärtner auf die Verwendung einer feinen, jedoch durchlässigen, ungedüngten Aussaaterde legen. Um sicher zu gehen, ist der Kauf von so genannter Anzuchterde anzuraten.
3. Tipps und Tricks zur Aussaat
Nach dem Einbringen der Aussaaterde in die vorgesehenen Gefäße muss die Erde mit ausreichender Feuchtigkeit versorgt werden. Nun erfolgt eine gleichmäßige Verteilung der Samenkörner, wobei darauf zu achten ist, dass nicht zu dicht ausgesät wird. Sehr feine Samen wie z.B. Begonien-, Ziertabak- oder Löwenmäulchensamen kann mit trockenem feinem Quarzsand vermischt werden, um somit eine gleichmäßige Aussaat einfacher zu ermöglichen. Die Samen der meisten Pflanzenarten brauchen nicht mit Erde abgedeckt werden. Es handelt sich in der Regel um so genannte Lichtkeimer, wobei ein leichtes Andrücken der Samen nach der Aussaat absolut ausreichend ist, um einen Kontakt mit der Aussaaterde herzustellen. Beim Angießen der Aussaat sollte man größte Vorsicht walten lassen, um ein Zusammenschwimmen der sehr feinen Samen zu verhindern. Geeignet für die erste und auch nachfolgende Befeuchtung sind Sprühflaschen.
Um eine schnelle Keimung zu gewährleisten, hat es sich bewährt, die Aussaattöpfe und –schalen mit transparenter Küchenfolie oder mit einer Glasscheibe abzudecken. Wurden Aussaattöpfe verwendet, bieten überstülpte Einmachgläser den gleichen Zweck.
4. Nach der Keimung besondere Obacht
Bei Temperaturen von 20 – 22 ° C erfolgt rasch die Keimung der meisten Samen, die sich durch ein zartes Grün und in der Regel mit zwei winzigen Keimblättchen bemerkbar machen. Nun ist es Zeit, Abdeckhaube, Folie oder Einmachglas zu entfernen, um einen Befall mit Pilzkrankheiten zu verhindern. In dieser Zeit der so genannten „Abhärtung“ entwickelt sich das erste richtige Blatt. Nach diesem Wachstumsstadium kann das Vereinzeln oder Pikieren vorgenommen werden.
Nach dem gelungenen Start ins neue Gartenjahr sollte der noch empfindliche Pflanzennachwuchs an einen hellen und etwas kühleren Ort, bei Temperaturen um 12 bis 14 ° C, bis zum Zeitpunkt des Auspflanzens gehalten werden.
Bilder: Franz Beckers