Die Jakobskreuzkraut-Pflanze ist stark giftig. Die Giftstoffe (Alkaloide) weisen in der Blüte ihre höchste Konzentration auf. Junge, nicht blühende Pflanzen sind jedoch am giftigsten. Schon geringe Mengen dieser giftigen Pflanze können zu Leberschäden bei Pferden oder Kühen führen.
Das Jakobskreuzkraut (Senecio jakobea) ist Bestandteil der Pflanzengesellschaft an Wegrändern und Böschungen, sowie auf nicht intensiv genutzten Weiden, vor allen Dingen auf Pferdekoppeln. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich flächenmäßig mittlerweile über ganz Westeuropa. Besonders häufig kommt die Pflanze auf Stilllegungsflächen (nicht landwirtschaftlich genutzte Flächen) vor.
Die stattliche, bis zu 1 m hoch werdende Pflanze hat ihre Hauptblütezeit zwischen Juni und August. Der sehr intensive Ausbreitungsdrang der Pflanze, die der Familie der Asterngewächse angehört, wird durch eine enorme Samenbildung von bis zu 150.000 Samen pro Pflanze gefördert, die über weite Strecken vom Wind verbreitet werden können.
Gefahr lauert im Heu - Pferde besonders gefährdet
Vom Weidevieh wird das frische Jakobs-Kreuzkraut normalerweise gemieden, da von den Pflanzen eine abweisende Wirkung - unangenehmer Geruch und bitterer Geschmack - ausgeht. Die heimtückische Gefährlichkeit liegt jedoch in der Aufnahme von Heu und Silage, die Teile des giftigen Krautes enthalten. Bekanntermaßen verliert das Kraut nicht den Giftgehalt, wohl jedoch die abweisende Wirkung auf Tiere.
Die Pflanze ist für Tiere extrem giftig, besonders für Pferde. Vor allem junge Tiere sind der Gefahr ausgesetzt, über einen längeren Zeitraum durch die Aufnahme von Pflanzenteilen vergiftet zu werden. Zu den ebenfalls stark gefährdeten Tieren gehören aber auch Rinder, Schafe und Ziegen, die offensichtlich nicht so empfindlich reagieren. Sie sind in der Lage, den Giftstoff mit der Zeit abzubauen.
Erschreckend sind die Berichte über Pferdevergiftungen in Großbritannien und in der Schweiz, wo in den vergangenen Jahren zahlreiche Pferde durch die Aufnahme des gefährlichen Krautes verendet sind.
Eine Gefahr auch für Menschen?
Neueste Meldungen berichten über die Gefährlichkeit beim Menschen, die durch den Genuss von Kräutertee, der durch Jakobskreuzkrautteile verunreinigt ist, einer gewissen Gesundheitsgefährdung ausgesetzt sind. Nach aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen konnte der Giftstoff des Jakobskreuzkrautes sogar in geringen Mengen im Honig nachgewiesen werden. Es ist anzunehmen, dass auch eine Gefahr von selbst zusammengestellten Kräutermischungen ausgeht. Die Gefahr einer Aufnahme des heimtückischen Krautes durch Mischsalate sollte jedoch nicht überbewertet werden.
Die im ersten Jahr gebildete Blattrosette der Pflanze ist mit ihren tief eingeschnittenen löwenzahnartigen Blättern mit anderen Pflanzen (z.B. Johanniskraut), von denen keinerlei Gefahren ausgehen, leicht zu verwechseln. Die giftige Wirkung des Krautes verursacht bei wiederholter Aufnahme über einen längeren Zeitraum ernstzunehmende Leberschäden, da sich die Giftmenge im Körper über Jahre hält und sich dort bis zur tödlichen Grenze ansammelt.
Maßnahmen zur Bekämpfung
Als wichtigste Bekämpfungsmaßnahme muss die Samenbildung der Pflanze verhindert werden. Das bedeutet praktisch, dass betroffene Flächen noch vor Blühbeginn der gefürchteten Pflanze gemäht werden müssen. Bei Auftreten von Einzelpflanzen ist die mechanische Bekämpfung durch Ausreißen oder Ausstechen eine sichere und wirksame Methode.
Da der Wirkstoff laut Literatur auch über die Haut aufgenommen werden kann, ist es ratsam, Schutzhandschuhe zu tragen. Unabdingbar wichtig ist, das gesamte Pflanzenmaterial zu entsorgen und nicht auf den Weiden zu belassen. Bei professioneller Weidenutzung ist der Einsatz von zugelassenen Herbiziden eine Möglichkeit, die Gefahr einzuschränken.
Text und Bilder: Franz Beckers