Der herbstliche Rückschnitt
Zu den dringlichsten Arbeiten gehört in erster Linie ein Rückschnitt verblühter Staudenarten und der sogenannte Vorschnitt von Rosen, die um circa ein Drittel eingekürzt werden sollten. Bei den Parkrosen und bei den Kletterrosen beschränkt sich dieser Rückschnitt um diese Zeit darauf, die alten Blütenstände zu entfernen. Einige Sorten haben Hagebutten gebildet, die für die Vogelwelt eine willkommene Abwechslung bietet. Bei der Gelegenheit sollten alle kranken Blätter, die von Mehltau, Sternrußtau oder durch Rosenrost geschädigt wurden, gleich mit entfernt werden, um so eine Infektionsquelle für das nächste Jahr auszuschließen.
Die Ball- oder Bauernhortensien haben bereits ihre prächtigen Farben verloren. Doch sollte hier nicht zur Schere gegriffen werden. Zu leicht besteht die Gefahr, die Knospenanlagen für die nächste Blüte wegzuschneiden. Um die Blütenknospen vor der schädlichen Einwirkung der Wintersonne zu schützen, sollten die alten Blütenbälle erhalten bleiben. Im zeitigen Frühjahr lassen sich dann die alten Blütenstände leicht von Hand oberhalb der ersten Blütenknospe abbrechen.
Auch an den Zierrasen denken
Auch das geliebte Grün "der Zierrasen" braucht nunmehr einen letzten Schnitt, der bei mittelhoher Einstellung des Rasenmähers erfolgen sollte. Sollte der Blattfall der Laubbäume bereits eingesetzt haben, ist es ratsam, die Blätter regelmäßig von der Rasenfläche zu entfernen, um Schäden durch Lichtarmut und Schimmelpilze zu vermeiden.
Im Oktober ist jedoch auch noch eine Düngung erforderlich. Geeignet sind Herbst- oder Winterdünger, die im Fachhandel unter diesen Bezeichnungen zu bekommen sind. Die spezielle Mischung dieser Dünger hat einen erhöhten Anteil Kali, der zur Winterfestigkeit und Gesunderhaltung der Gräser beiträgt. Sollte noch ein Restbestand eines normalen Rasen-Langzeitdüngers vorhanden sein, kann auch dieser verwendet werden, jedoch mit der Hälfte der angegebenen Dosierung. Auf das Vertikutieren im Herbst sollte verzichtet werden. Diese Arbeit steht im Frühjahr, Ende März, Anfang April an. Auch die Bekämpfung von Moos und Unkraut im Zierrasen sollte erst ab Mai wieder durchgeführt werden.
Die letzten Tomaten ernten
Bei den Tomaten können die noch unreifen grünen Früchte, die keine Schädigung durch Kälte oder Krautfäule erlitten haben, gerettet werden. Mit wenig Aufwand kann eine Nachreifung erfolgen. Es ist ratsam, die Früchte an einem warmen Ort mit mehr als 20 ° C (zum Beispiel in einer großen Schale in der Küche) aufzubewahren. Das Licht oder die Sonne spielt bei der Nachreifung keine Rolle. Es ist erstaunlich, dass unter diesen Bedingungen die Früchte in sechs bis sieben Tagen nachreifen und auch dass das eigene Aroma erhalten bleibt.
Umzug ins Winterquartier
Kübelpflanzen sollten jetzt ins Winterquartier umziehen, denn die nächtlichen Temperaturen verursachen Schäden an den besonders empfindlichen Arten wie zum Beispiel Hibiskus, Wandelröschen, Bougainvillea, Kalla oder Enzianbäumchen. Die Pflanzen sollten natürlich ohne Schädlinge und Krankheiten sein. Hier hilft sehr oft zur Beseitigung von Schildlaus und Co die Schere, die zum beherzten Rückschnitt angesetzt werden sollte. Die Auswahl des Winterquartiers richtet sich nach den örtlichen Gegebenheiten. Es sollte jedoch frostfrei und möglichst hell sein. Die weitere Pflege reduziert sich auf gelegentliches Wässern und der Beseitigung abgestorbener oder verblühter Triebe.
Besondere Unsicherheit beim Rückschnitt im Herbst besteht beim Oleander. Zu groß gewordene Exemplare oder Pflanzen die durch Schädlingsbefall ihre Blätter verloren haben, können noch vor dem Einräumen rigoros bis auf circa 30 Zentimeter zurückgeschnitten werden. Bereits im Frühjahr bei zunehmendem Licht und Wärme kommt eine Vielzahl von neuen Trieben aus der blattlosen Basis älterer Pflanzen.
An den Triebenden erscheinen in dieser Zeit die Blütenknospen für das nächste Jahr, die bei flüchtigem Hinsehen einen verblühten Eindruck machen. Hier ist natürlich die Schere tabu, denn aus diesen Knospen werden im nächsten Jahr sehr frühzeitig, nämlich zu Beginn des Sommers, die ersten Blüten erscheinen. Allgemeine Schnittmaßnahmen an Kübelpflanzen sollten im Frühjahr zum Zeitpunkt des Ausräumens durchgeführt werden, um bessere Bedingungen für den neuen Austrieb zu nutzen.
Pflanzzeit für Bäume und Sträucher
Aber nicht nur Pflege- und Aufräumarbeiten stehen derzeit im Garten an. Der Herbst ist die ideale Zeit zur Pflanzung von Zier- und Obstgehölzen. Der Boden, der durch Niederschläge die erforderliche Feuchtigkeit und noch eine Restwärme birgt, ermöglicht den Pflanzen noch vor dem Winter kräftige neue Wurzeln zu bilden, die dafür sorgen, dass die Neupflanzungen einen warmen, trockenen Frühling gut überstehen. Auch von Vorteil ist, dass der Fachhandel gerade im Herbst noch ein komplettes und umfangreiches Sortiment von Arten und Sorten zur Auswahl hat.
Bilder: Franz Beckers