Wildfrüchte stellten schon in grauer Vorzeit eine willkommene und abwechslungsreiche Nahrungsquelle für den Menschen dar. Und auch in der heutigen Zeit des Überflusses und dem Angebot exotischer, teilweise unbekannter Früchte, stehen Beeren und Wildfrüchte aus heimischer Natur zunehmend auf dem Speiseplan. Einige Herbstfrüchte wie zum Beispiel Sanddorn (Hippophae), Holunder (Sambucus) oder Heidelbeeren (Vaccinium) strotzen geradezu von wertvollen Inhaltsstoffen. Sie liefern neben einem köstlichen Geschmack noch zusätzlich Vitamine, Nährstoffe und Mineralien, die für die Stärkung des Immunsystems gerade im Herbst oder dem kommenden Winter willkommen sind.
Beerensträucher: Robust und anspruchslos
Die Fruchtsträucher Mitteleuropas haben sich in ihrer Entwicklung unserem Klima angepasst. Meist sind sie unempfindlich gegen Kälte, robust und anspruchslos, sie benötigen weder Dünger noch werden sie von Schädlingen heimgesucht. Ziersträucher aus anderen Klimabereichen, so genannte Exoten, sind in vielen Fällen wesentlich pflegebedürftiger und bieten unserer Tierwelt nur eine eingeschränkte Lebensgrundlage.
Hecken: Ökologisch wertvoll
Ist etwas Platz vorhanden, liegt also nichts näher, als den Maschendrahtzaun oder andere künstliche Einfriedungsmöglichkeiten durch eine fruchttragende Wildhecke auszutauschen. Besonders geeignet sind Schlehe (Prunus), Kornelkirsche (Prunus), Feuerdorn (Pyracantha), Quitten (Cydonia) oder einmal blühende Rosenarten wie zum Beispiel die Hundsrose oder Apfelrose, die wertvolle Hagebutten liefern.
Die leuchtend orangefarbenen Früchte des Sanddorns enthalten ebenfalls viel Vitamin C und eignen sich sowohl für gesunde Säfte als auch für Marmelade oder Sirup. Sehr gesund sind auch die schwarzen Früchte des Holunders. Aus ihnen lässt sich Wein, Likör, Gelee, Marmelade oder vitaminreicher Saft herstellen. Heißer Holunderbeerensaft gilt traditionell als gutes Hausmittel bei Erkältungskrankheiten.
Die vorgenannten Pflanzen sind nicht besonders pflegebedürftig und benötigen nur einen Rückschnitt, wenn sie zu üppig werden. Über die pflanzliche Anordnung einer Wildhecke bestehen keine festen Regeln. Auch wenn der Hobbygärtner nicht über spezielle Kenntnisse der Wuchseigenschaften einzelner Arten verfügt, so schaffen sich die heimischen Gehölze schon selbst den eigenen Spielraum für ihre Ausbreitung. Das Resultat ist ein natürliches Erscheinungsbild mit den unterschiedlichsten Aspekten der jeweiligen Jahreszeit. So überrascht im Frühjahr so mancher Strauch zusätzlich mit prächtigen Blüten oder im Herbst mit einer wunderschönen Färbung der Blätter.
Naturschutz im eigenen Garten
Sollte bei der Anpflanzung von Beerensträuchern der Naturschutz im Vordergrund stehen, so erweitert sich die Palette der in Frage kommenden fruchttragenden Sträucher und Bäume um ein Vielfaches. Steht bei der Verwendung der Beerensträucher die Bereicherung der Speisekarte im Vordergrund, ist Vorsicht geboten, denn nicht alle Früchte sind für den menschlichen Verzehr geeignet. Es sind vor allen Dingen die typischen Heckenpflanzen wie zum Beispiel Liguster (Ligustrum), Kirschlorbeer (Prunus), Pfaffenhütchen (Euonymus), Ilex (Ilex), Schneebeere (Symphoricarpos) oder Eiben (Taxus), deren Beeren für unsere Vögel eine wertvolle Bereicherung der Nahrung darstellen, jedoch für den Menschen unverträglich oder giftig sind.
Ob als freistehender Strauch, als Gruppe oder als Hecke gepflanzt, bilden Fruchtsträucher ein wertvolles Element in unseren heimischen Gärten und es liegt sehr nahe, dass ein derartig natürliches Refugium für unsere heimische Vogelwelt besonders willkommen ist.
Bilder: Franz Beckers