Zum Leben eines Mannes gehört es, ein Haus zu bauen, so heißt es. Doch Pias Mann ist da ganz anderer Ansicht. Seine zentral gelegene Mietwohnung in einem Münchner Altbau würde er niemals aufgeben, trotz Straßenbahnlärm, zahllosen Treppenstufen und der drängenden Frage nach dem Verbleib des Kellerschlüssels. Er liebt das Leben inmitten der Großstadt. Pia aber und die drei Kinder wünschen sich nichts sehnlicher als einen Garten?
Der renommierte Architekturkritiker Gerhard Matzig wurde durch sein eigenes Bauvorhaben zu einem Buch inspiriert: In "Meine Frau will einen Garten" schildert er humorvoll, selbstironisch und mit gesellschaftskritischem Augenzwinkern die Suche einer fünfköpfigen Familie nach einem passenden Domizil in der Großstadt.
Am Ende ihrer nervenaufreibenden Odyssee durch verschiedene Stadtteile Münchens und durch die bizarre Welt des Immobilienmarktes ist klar: Um ihre Wohnbedürfnisse finanziell in den Griff zu bekommen, können sich die Matzigs nur ein Problemgrundstück leisten: Eines, das so schmal ist, dass es im Prinzip als unbebaubar gilt.
Schließlich versucht sich die Familie an der Quadratur des Kreises: Sie plant, fünf Personen, zwei Meerschweinchen, ein Klavier und den Inhalt von 250 Umzugskartons sowie riesige, leider unbezahlbare Architektur-Ansprüche in Deutschlands schmalstem freistehenden Einfamilienhaus unterzubringen.
Gerhard Matzig beschreibt den Wahnsinn, der mit jedem Bauvorhaben, aber besonders auch mit seinem einhergeht: den Streit eines Ehepaares um den richtigen Lebensentwurf, astronomische Grundstückspreise, grandiose Architekten-Ideen, absurde Bauvorschriften, den Kampf mit der Kettensäge und die Einsamkeit inmitten des Baumarktgedränges. Er lernt, dass der Entwurf eines Hauses auch zu einem neuen Lebensstil führen kann. Und so entdeckt er auf der Suche nach den richtigen Fliesen: sich selbst.
Gewinnspiel
Für welche Zeitung schreibt Gerhard Matzig?
Antwort: Für die Süddeutsche Zeitung
Gewinner: Nico Naeve aus Köln
Buchdetails
"Meine Frau will einen Garten"
Gerhard Matzig
Goldmann
ISBN 978-3-442-31201-6
Bild: Goldmann