Besonders pflegebedürftige Pflanzen in Gefäßen
Von besonderer Bedeutung und an trockenen heißen Tagen geradezu überlebenswichtig ist die Frage nach der richtigen Bewässerung von Pflanzen in Töpfen, Kübeln und Balkonkästen. Bei dem begrenzten Substratvolumen und dem eingeengten Wurzelballen sind einige Pflanzen auf tägliches Gießen angewiesen.
Es sind vor allem die Töpfe aus Ton oder anderen keramischen Materialien, die durch eine wasserdurchlässige Wandung zusätzlich Wasser verdunsten. Bei Töpfen aus Kunststoff, ist dieser Effekt wesentlich geringer. Auch ist der Standort in vielen Fällen auf Terrasse oder Balkon in heißen Zeiten geradezu ein Backofen, der in der Nacht durch den Speichereffekt des Betons oder den Natursteinplatten nur gering abkühlt.
Den richtigen Zeitpunkt zur Bewässerung wählen
Auch der Zeitpunkt der Bewässerung wird immer wieder mit den unterschiedlichsten Ergebnissen diskutiert. Grundsätzlich sollten speziell Pflanzen in Balkonkästen und Kübeln wegen des exponierten Standortes täglich kontrolliert werden. Besonders Pflanzen mit weichen, großen Blättern wie z.B. Engelstrompeten, Indisches Blumenrohr oder Hibiskus zeigen sehr schnell einen akuten Wassermangel durch welke hängende Blätter. Andere Pflanzen mit festen und hartlaubigen Blättern wie z.B. Palmen, Oleander, Buxus oder Zitruspflanzen zeigen erst spät eine Reaktion, meist in Verbindung mit bereits eingetretenen Blattschäden oder gar Blattfall.
Aus fachlichen Gründen sollte in den Morgenstunden gegossen werden, damit die Pflanzen nicht mit feuchten Blättern in die Nacht gehen. Dies könnte unter Umständen den Befall verschiedener Pilzkrankheiten fördern. Außerdem schützt das morgendliche Gießen die Pflanzen vor einem Wassermangelstress eines heißen Hochsommertages.
Letztendlich schlägt man mit der morgendlichen Gießmethode den üblen Schnecken noch ein Schnippchen, denn die Feuchtigkeit eines abendlichen Gießens würde ihre Beweglichkeit erheblich fördern, denn trockene und warme Böden werden von allen Schnecken gemieden.
Richtig gießen, aber wie?
Neben der klassischen Bewässerung per Gießkanne kann auch ein Wasserschlauch oder sogar eine automatische Bewässerung (Tröpfchenbewässerung) die Pflanzen mit ausreichend Wasser versorgen. Für Balkonkästen werden Wasser-Vorratstechniken angeboten, die über einen doppelten Boden die Pflanzen mit ausreichend Wasser versorgen. Diese Methode ist einfach, kann jedoch bei Regenzeiten „ein zu viel“ bedeuten. Die Pflanzen gehen dann möglicherweise an Wurzelfäule ein. Die Menge des Gießwassers richtet sich in der Regel nach Größe der Gefäße, nach Pflanzenarten und dem Standort. Sehr durstig sind z.B. Oleander, Engelstrompeten, Ziertabak oder Tomaten im Topf.
Andere Arten, wie z. B. Geranien, Portulakröschen oder Begonien, sind von Natur aus genügsamer, da sie die Möglichkeit der Wasserspeicherung besitzen.
Wichtig ist, dass genügend Wasser verabreicht wird, überschüssiges Wasser allerdings aus dem Gefäß ablaufen kann. Staunässe sollte grundsätzlich vermieden werden. Aus diesem Grunde sind bei allen Gefäßen ein oder mehrere Abzugslöcher unbedingt erforderlich. Der Gebrauch von Untersetzern ist eher kritisch zu beurteilen, da auch kleinere Mengen von stehendem Wasser über einen gewissen Zeitraum zu Wurzelfäule im Topf führen können.
Text und Bilder: Franz Beckers