Für viele Angehörige ist die Grabgestaltung und Pflege oft problematisch. Entweder ist der Friedhof nicht in der Nähe oder es steht nur wenig Zeit zur Verfügung, um die erforderliche Pflege wie gießen, jäten oder säubern durchzuführen. Eine entsprechend pflegeleichte Bepflanzung wäre die Lösung.
Geringer Pflegeaufwand
Die Art und Weise der Grabbepflanzung hängt natürlich von der Grabform und Größe sowie vom persönlichen Geschmack ab. Außerdem sollte sich die Grabgestaltung ins Gesamtbild des Friedhofes einfügen, wobei die jeweiligen Friedhofsbestimmungen einen entsprechenden Rahmen vorgeben.
Bei der Auswahl der Pflanzen sind die örtlichen Bedingungen maßgebend. Oft liegen Gräber im schattigen Bereich großer Bäume, kennzeichnend für den Waldfriedhof. Nicht nur die Trockenheit und die Beschattung der Bäume, sondern auch die starke Wurzelkonkurrenz schränken die Auswahl der Pflanzen stark ein.
Kleinwüchsige Einfassungshecken bevorzugen
Im Gegensatz zu Einfassungen aus Naturstein, die aufwändig und kostenintensiv sind, bieten sich zur Einfassung eines Grabes kleinwüchsige Heckenpflanzen an. So wurde in den letzten Jahrzehnten bevorzugt der immergrüne Buchsbaum (Buxus sempervierens) gepflanzt. Jedoch ist im Schattenbereich von dem beliebten Buchsbaum abzuraten, da die gefürchtete Blattfallkrankheit sehr schnell die Pflanzen befällt, was zum Totalausfall führen kann.
Zur alternativen Auswahl stehen schwach wachsende Eiben (Taxus baccata) zur Verfügung, die immergrüne Heckenmyrthe (Lonicera nitida) oder die japanische Stechpalme (Ilex crenata), die mit ihrer Blattform stark an Buchsbaum erinnert, jedoch nicht so anfällig für Krankheiten und Schädlinge ist. Bei größeren Grabstätten bietet sich auch die Verwendung des Zwergligusters (Ligustrum vulgare "Lodense") an.
Außer dem jährlichen Schnitt, der im Herbst erfolgen sollte, sind Einfassungshecken pflegeleicht, sie brauchen weder gedüngt noch zusätzlich gewässert werden.
Pflegeleichte Pflanzenarten bevorzugen
Bei der Bepflanzung der Grabfläche sollte ebenfalls auf pflegeleichte und nicht zu empfindliche Pflanzenarten zurückgegriffen werden. Es sind vor allem zwergwüchsige Bodendecker zu bevorzugen, die sich entweder über ganze Flächen ausbreiten können oder aber die Fläche nur in abgegrenzten Teilen in Form von Rauten oder Bögen abdecken.
Es unterstreicht die ästhetische Wirkung und es ist ratsam, wenn man sich auf wenige, besser noch auf eine Pflanzenart beschränkt. Der besondere Effekt ist, dass nicht nur die Fläche des Grabes von frischem Grün geschmückt wird, sondern auch, dass das lästige Unkraut unterdrückt wird.
Pflanzenauswahl für den schattigen Bereich
Besonders beliebt sind für diesen Zweck viele Sorten der Zwergmispel (Cotoneaster dammeri), Efeuarten (Hedera helix), Dickmännchen (Pachysandra terminalis) oder das sehr fein wirkende Sternmoos (Sagina subulata), die allesamt als schattig verträgliche Bodendecker auch für die Pflanzung unter hohen Bäumen geeignet sind.
Pflanzen, die einen sonnigen Standort bevorzugen
An sonnigen Standorten fühlen sich Bodendecker-Rosen für größere Grabstätten, Thymianarten (Thymus serpyllum), Stachelnüsschen (Acaena buchanii) sowie der Woll-Ziest (Stachys lanata) wohl. Für kleine Grabstätten ist auch die gesamte Pflanzengruppe der Steingartenpflanzen wie z.B. Steinbrech, kleinwüchsige Fetthenne oder Hauswurze zur Verwendung geeignet. Die letztgenannten Pflanzen sind nicht nur sonnenverträglich, sondern sie erwarten im Sommer auch keine zusätzlichen Wassergaben.
Kleinwüchsige Gehölze verwenden
Als zentrale und dominante Pflanzen sind zwergwüchsige und langsam wachsende Kleingehölze geeignet, wie z. B. die beliebten Schlitzahorne mit grünen oder leuchtend roten Blättern, oder für den schattigen Standort die große Auswahl der Rhododendren und Azaleen, bis hin zu den zwergigen Nadelgehölzen aus der Sortenvielfalt der Kiefern, Zwergtannen, Scheinzypressen oder Wachholderarten.
Wenngleich die meisten Gehölze mit der Schere und einem regelmäßigen Schnitt recht klein gehalten werden können, so sollte schon bereits beim Kauf der Pflanzen auf die maximale Größe geachtet werden. Die Verwendung von früchtetragenden Zwerggehölzen wie Torfmyrthe oder Scheinbeere ist zu der herbstlichen Jahreszeit bis in den Winter hinein eine Besonderheit.
Saisonbepflanzung
Neben der Einfassung und immergrünen Bepflanzung werden häufig farbliche Akzente durch Saisonbepflanzungen oder durch niedrig wachsende Stauden gebildet.
Neben den klassischen Pflanzenarten wie Eisbegonien, Petunien und Tagetes werden in sonnigen Lagen auch Geranien, Edel-Lieschen, Leberbalsam oder Zauberglöckchen verwendet. Hierbei sollte die Bepflanzung, wenn möglich, in kleineren lockeren Gruppen gestaltet werden.
Zur Herbstzeit bieten sich Pflanzungen mit Stiefmütterchen an, die in verschiedenen Farben bis in das nächste Frühjahr Blüten treiben. Auch wäre jetzt im Herbst die Verwendung von Heidepflanzen, Besenheide sowie Erika aktuell.
Franz Beckers