Häuser und Vorgärten werden zunehmend in der Adventszeit weihnachtlich geschmückt. Auffallend sind die modernen LED-Beleuchtungen von kleinen Bäumen und Sträuchern, Weihnachts- oder Schneemännern aus vielerlei Materialien sowie phantasievoll gestaltete Rehe, Rentiere oder überdimensionale Kerzen und Sterne.
Das nahende Weihnachtsfest kündigt sich durch vielerlei mehr oder weniger auffallende Ideen an, die uns in eine vorweihnachtliche Stimmung bringen sollen.
Balkonkästen und Pflanzgefäße stehen leer
Balkonkästen und Terrassenkübel sind längst von den frostempfindlichen Sommerbepflanzungen geräumt und nun stehen sie meistens ohne Bepflanzung da oder verbringen den Winter im Gartenhaus oder im Keller. Dabei gibt es auch in der kalten Jahreszeit die Möglichkeit, einen Balkon oder eine Terrasse lebendig oder auch festlich zu gestalten.
Eine Vielzahl der zu verwendenden Pflanzen ist frosthart und kann dem Winter auch ohne zusätzlichen Schutz trotzen. Zur Vorbereitung kann das Substrat der letzten Pflanzung verwendet werden, das gegebenenfalls mit etwas neuer Pflanzerde aufgebessert wird. Um Staunässe zu vermeiden, sollten noch vor dem Pflanzen die Abzugslöcher auf Durchlässigkeit kontrolliert werden, denn für alle Pflanzen ist ausnahmslos Staunässe schädlich oder vernichtend.
Welche Pflanzen sind besonders geeignet?
Für die Auswahl der Pflanzen sind vor allem die robusten und immergrünen Zwergnadelgehölze geeignet. So sind die besonderen Formen der langsam wachsenden Zwergfichten, auch als Zuckerhutfichten (Picea conica) bekannt, die schlank aufrecht wachsenden jugendlichen Scheinzypressen (Chamaecyparis) oder die formenreichen Wacholderarten (Juniperus) zu verwenden, um ein freundliches Grün zu schaffen und der Bepflanzung eine Grundstruktur zu geben. Die Verwendung von frostfesten, hängenden Efeuarten (Hedera) verleiht der Bepflanzung eine zusätzliche Dimension.
Auch farbenfrohe Akzente setzen
Neben diesen hauptsächlich grünen Pflanzen können auch mit blühenden, farbenfrohen Gehölzen Akzente gesetzt werden. Hierzu gehören die winterblühenden Heidearten (Calluna, Erica) in den Farben weiß, rosa oder rot, beerentragende Zwerggehölze wie Torfmyrten (Pernettia) mit roten oder weißen Beeren oder auch die Scheinbeere (Gaultheria), die nicht nur mit auffallenden Früchten schmückt, sondern auch noch im Winter mit einer prächtigen roten Blattfärbung die Aufmerksamkeit auf sich zieht.
Auch finden bei der Winterbepflanzung Stauden Verwendung. Hier sind Stiefmütterchen in allen Farben geeignet, wobei die klein bleibenden Arten, die zu den Hornveilchen (Viola cornuta) gezählt werden, sich besonders gut eignen.
Besondere Formen und Strukturen
Eine Kombination mit sogenannten Strukturpflanzen, die für eine gewisse Ruhe in der Bepflanzung sorgen, macht das Bild nicht nur harmonisch, sondern auch sehr attraktiv. Zu diesen Pflanzen werden das Silberblatt (Senecio), die farbenprächtigen Purpurglöckchen (Heuchera), schwach wachsende Gräser wie z.B. das Bärenschwingelgras (Festuca), verschiedenfarbige Segge-Arten (Carex sp.), die robuste dunkelgrüne Schneemarbel (Luzula sp.) oder das blau bereifte Blauschwingelgras (Festuca) gezählt.
Das Schöne mit dem Nützlichen verbinden
Erfolgt die Bepflanzung im Spätherbst, so sind Blumenzwiebeln wie Krokus, Narzissen, Schneeglöckchen oder kleinblütige Tulpen eine wertvolle Ergänzung für das nächste Frühjahr. Auch für die vorweihnachtliche Gestaltung sind bepflanzte Gefäße geeignet. Mit Zweigen von Tanne, Fichte oder Kiefer, die zwischen die Pflanzen gesteckt werden, wird der Blumenkasten nicht nur zur Weihnachtsdekoration, sondern auch mit einem wertvollen Kälteschutz für die Bepflanzung versorgt.
Mit etwas Geschick und Kreativität werden aus den sonst tristen Kästen und Kübeln im Winter richtige "Hingucker" sogar mit weihnachtlicher Stimmung.
Franz Beckers