Aus der vielseitigen Kreuzung gingen viele Sorten, Blütenformen sowie Blütenfarben hervor. Die Farbpalette reicht von gelb, weiß, rot, terracottafarben bis hin zu zweifarbigen Blüten. Vor allem in der Winterzeit überrascht die farbenfrohe Blütenfülle den Hobbygärtner. Die blühenden Topfpflanzen mit den leuchtenden Farben sind auch wegen der leichten Pflege sehr beliebt.
Neue Sorten aus dem Labor
Wenngleich die Begonien für den Hobbygärtner eher als pflegeleicht zu bezeichnen sind, für den Profi-Gärtner ist die Topf-Begonie in der Anzucht eher eine sensible Pflanze, die von vielerlei Krankheiten und Schädlingen bedroht wird. Aus diesem Grunde haben heutzutage Begonien ihren Ursprung in der so genannten „In-Vitro-Vermehrung“, also im Labor, wo ausgefeilte Wachstumsprozesse für gesunde Nachkommen und neue Sorten in Millionenzahl entstehen.
Ein Fensterplatz
Der bevorzugte Platz für Topfbegonien ist zwar hell, jedoch mögen die Pflanzen auf keinen Fall direktes Sonnenlicht, welches zu Blütenschäden und Blattverbrennungen führen könnte. Relativiert wird die Gefahr jedoch in der Winterzeit bis Ende März, wo direktes Sonnenlicht sich kaum schädigend auswirkt. Ansonsten sorgt der Fensterplatz in westlicher oder nördlicher Richtung für die passende Lichtstärke.
Bei der Raumtemperatur ist das heutige Klima eines Wohnzimmers mit einer Wohlfühltemperatur von 22 ° C für die Pflanzen ideal. Ist der Standort etwas kühler, jedoch nicht tiefer als 16 ° C, wird die Lebensdauer der Pflanzen um einige Zeit verlängert.
Gießen mit Gefühl
Auch wenn die großen und weichen Blätter auf einen hohen Wasserbedarf schließen lassen, so sollte der Hobbygärtner mit dem Gießen ein gewisses Fingerspitzengefühl beherrschen, denn Staunässe oder Restwasser im Übertopf lassen die empfindlichen Wurzeln sehr schnell faulen, was zum baldigen Absterben der Pflanzen führt. Ein wenig Blähton oder Kieselsteine in den Übertopf eingebracht wirkt wie eine Drainage und verhindert die Aufnahme von zu viel Wasser über den Wurzelballen.
Die Häufigkeit des Gießens hängt von Standort, Temperatur und der Topfgröße ab, so dass hier keine Faustregeln gelten. Der grüne Daumen ist gefragt, der in den Boden gedrückt sehr schnell Auskunft gibt, ob ein Gießbedarf besteht oder die Erde noch feucht genug ist. Von dem sehr oft angeratenen Übersprühen der Blätter, um die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen, ist unbedingt abzuraten, da die Feuchtigkeit auf der Blattoberseite das Ansiedeln von Blattfleckenerregern ermöglicht.
Düngen, aber maßvoll
Auch wenn man in der Winterzeit sehr sparsam mit dem Düngen sein sollte, so ist bei Begonien während der Blütezeit eine zusätzliche Düngung mit gebräuchlichen Flüssigdüngern erforderlich, um die Blütenpracht zu fördern und zu erhalten. In Abständen von zwei bis drei Wochen sollten die Pflanzen gedüngt werden.
In der Pflege einfach und bescheiden
Um sich an der blühenden Pracht längere Zeit erfreuen zu können, sollte die einzige und wichtige Pflegemaßnahme vorgenommen werden: So sind z.B. regelmäßig überalterte Blütenstände, die in einigen Fällen auch Samen ansetzen, einschließlich Stängel zu entfernen.
Sollten Blattläuse oder Pilzkrankheiten wie z.B. der Echte Mehltau die Pflanze befallen, sind zulässige Pflanzenschutzmittel, die im Handel zu erwerben sind, sachgemäß einzusetzen.
Text und Bilder: Gartenbauexperte Franz Beckers