Gerade zur Winterzeit bringt ein schöner Schnittblumenstrauß etwas Farbe in die Wohnungen oder an den Arbeitsplatz.
Manchmal ist es jedoch ärgerlich, wenn die zu Anfang farbenfrohe Pracht schon nach wenigen Tagen verwelkt und unansehnlich wird.
Mit einigen Tipps und Tricks ist es möglich, den vorzeitigen Verfall um einige Tage hinauszuzögern, damit die Freude an dem Blumenstrauß für mindestens eine Woche anhält.
Mangelnde Haltbarkeit, gerade in der Winterzeit
Der Winter ist eine Jahreszeit, die den meisten Schnittblumen stark zusetzt. Trockene Heizungsluft und kalte Außentemperaturen beim Transport verursachen bei den sensiblen Schnittblumen geradezu einen Stress, der auf Kosten der Haltbarkeit geht. Trotzdem ist es möglich, sich auch im Winter lange an einem Blumenstrauß zu erfreuen.
Beim Transport sollten alle Pflanzen und auch Schnittblumen vor Minustemperaturen geschützt werden. Das simple Einwickeln in zwei oder drei Lagen Zeitungspapier erfüllt schon seinen Zweck. Auch die Zeitdauer des Transportes sollte wenn möglich nicht zu lang sein.
Keine Zugluft oder direkte Sonneneinstrahlung
Dass die in der Winterzeit besonders empfindlichen Schnittblumen (gilt für Tulpen, Narzissen, Rosen oder auch bunte Sträuße) nicht in der Nähe der Heizkörper oder direkt am Südfenster stehen sollten, versteht sich von selbst. Auch beim Lüften der Räume sollte im Bereich aller Pflanzen und Schnittblumen Zugluft vermieden werden.
Was aber weniger bekannt ist: Frisches Obst wie Bananen, Ananas, Äpfel und insbesondere Birnen erzeugen ein Alterungsgas (Ethylen), das bei den meisten Schnittblumen den Alterungsprozess beschleunigt und die Lebensdauer um mehr als die Hälfte verkürzt.
Saubere Vase ist Voraussetzung
Eine entscheidende Rolle spielt die Sauberkeit der Vase, die außerdem nicht zu klein sein sollte. Rückstände und Reste vom vorherigen Blumenstrauß sind ideale Nährböden für Fäulnisbakterien, welche die Leitungsbahnen verstopfen und die Blumen zum vorzeitigen Welken bringen.
Vasenpflege bedeutet sauberes Auswaschen nach jeder Benutzung. Mit einer Bürste, heißem Wasser und Spülmittel verschwinden Bakterien und die Reste vom vorhergehenden Blumenstrauß.
Frisch anschneiden
Damit die Schnittblumen genügend Wasser aufnehmen können, müssen unmittelbar vor dem Einsetzen in die Vase alle Stiele angeschnitten werden. Richtig Anschneiden ist ebenfalls eine Voraussetzung für eine längere Haltbarkeit. Dazu schneidet man mit einem scharfen Messer schräg ziehend einen Schnitt von ca. zwei bis drei Zentimetern. Durch den schrägen Schnitt wird die Aufnahmefläche vergrößert, durch die Wasser aufgenommen werden kann.
Wenn regelmäßig - im Abstand von zwei bis drei Tagen - erneut angeschnitten wird, kann die Haltbarkeit des Blumenstraußes erheblich verlängert werden. Auch der regelmäßige Wasserwechsel im Abstand von zwei bis drei Tagen gewährleistet eine bessere Haltbarkeit.
Frischhaltemittel oder Schnittblumennahrung
Bei Schnittrosen oder bei einem gemischten Strauß Sommerblumen hat sich die Zugabe von Frischhaltemitteln, mitunter auch als Schnittblumennahrung bezeichnet, bestens bewährt. Die Substanzen, die in flüssiger oder in Pulverform dem Vasenwasser beigegeben werden, können die Haltbarkeit bei Rosen um 80 Prozent verlängern.
Von dem Gebrauch eines Hausmittels - Zucker - ist abzuraten. Zwar wird der Zucker als Blumennahrung aufgenommen, jedoch verursacht die Zuckerbeigabe eine geradezu explosionsartige Entwicklung von Bakterien im Wasser, die unweigerlich zu einem schnelleren Ende des Blumenstraußes führen würde.
Tulpen und Narzissen vertragen sich nicht
Tulpen und Narzissen als Sinnbild des Frühlings passen zwar von der Form und Farbe gut zusammen, aber sie vertragen sich nicht und sollten daher in getrennten Vasen stehen. Ursache ist der schleimartige Pflanzensaft der Narzissen, der die Leitungsbahnen von Tulpen und anderen Schnittblumen verstopft und somit ein vorzeitiges Welken verursacht.
Wer auf die Kombination von Narzissen mit anderen Blumenarten nicht verzichten will, macht sich folgenden Tipp zunutze: Narzissen frisch anschneiden und für ca. drei bis vier Stunden in einen Behälter mit frischem Wasser stellen - zum Ausschleimen. Danach sollte auf keinen Fall erneut angeschnitten werden. Nach dieser Prozedur können die Narzissen ohne Bedenken mit anderen Schnittblumen gemeinsam in eine Vase gestellt werden.
Beim Umgang mit Narzissen sei noch darauf hingewiesen, dass hier Vorsicht geboten ist, denn der austretende Schleim kann einen Hautausschlag, die sogenannte Narzissen-Dermatitis, auslösen. Hauptsächlich wird die Erscheinung allerdings bei Floristen und Gärtnern beobachtet, die regelmäßig und häufig mit Narzissen Umgang haben.
Franz Beckers