Stauden, Sträucher und Hecken können jetzt ein letztes Mal geschnitten werden. Bäume sollten erst im späteren Herbst zurückgeschnitten werden, wenn die Temperaturen sinken. Bei den meisten Obstbaumarten hingegen sollte ein Schnitt erst wieder im nächsten Jahr gegen Ende Februar erfolgen.
Wichtig bei allen Schneidearbeiten: Der Hobbygärtner sollte ein Desinfektionsmittel zur Hand haben, um das Schneidewerkzeug im Bedarfsfall desinfizieren zu können. Denn die Gefahr ist real, dass sich Krankheiten von einer beschnittenen Pflanze auf diesem Wege auf eine gesunde Pflanze übertragen.
Stauden (nicht zu) tief zurückschneiden
Stauden sollten geschnitten werden, wenn sich die Kraft der Stauden in die Wurzeln zurückgezogen hat. Das ist daran zu erkennen, dass die Stauden wie tot aussehen und sich bräunlich verfärben. So wird sichergestellt, dass die Stauden im Frühjahr des nächsten Jahres genug Kraft haben, um wieder auszutreiben. Die Stauden können bedenkenlos bis auf einer Höhe von circa 5cm über dem Boden abgeschnitten werden. Ein tieferer Schnitt sollte nicht erfolgen, da auch der Boden voll mit Erregern sein kann und so vermieden wird, dass die frischen Schnittstellen in einen direkten Kontakt mit potentiellen Erregern kommen.
Bei den Sträuchern sollte alles, was reibt und abgestorben ist, entfernt werden. So ist eine bessere Luftzirkulation im Strauch selbst gewährleistet. Das wiederum hilft dabei, Pilzerkrankungen vorzubeugen und durch Reibung erzeugte Verletzungen einzugrenzen. Die Arbeiten sollten am besten mit einer Rosenschere, Astschere und/oder einer Baumsäge ausgeführt werden, um saubere Schnitte zu gewährleisten. Durch saubere Schnitte grenzen wir automatisch den Krankheitsbefall unserer Sträucher ein.
Übrigens: Nicht alle Sträucher sollen immer geschnitten werden. Der falsche Schnitt am falschen Strauch könnte eine Blüte im nächsten Jahr verhindern. Daher empfiehlt es sich, entweder Fachliteratur oder eine App zur Pflanzenerkennung zu konsultieren.
Yannick Radermeker