Als Miss Nat-H-Lee mit dem Auflegen begann, stand sie im beschaulichen Luxemburg als eine der ersten Frauen überhaupt am Mischpult. Gerade mal drei Monate hatte es von den ersten Gehversuchen an den Turntables bis zum ersten öffentlichen Auftritt gedauert. Ohne Übertreibung kann man wohl behaupten, dass sie eine Art Naturtalent ist, und als Tochter einer Musikerfamilie mit karibischen Wurzeln liegt ihr der Rhythmus auch zweifelsohne im Blut.
Rund 13 Jahre liegen die Anfänge jetzt zurück. In ihrer Heimat Luxemburg ist sie seitdem in jedem großen Club zu sehen gewesen. Im Spot 48, ihrem Wohnzimmer, wie sie sagt, ist sie seit einigen Monaten sogar Resident-DJ. Die musikalische Karriere hat sie im Laufe der Jahre aber auch noch sehr viel weiter geführt, darunter nach Spanien (Gran Canaria Discoplex), Portugal (The Warehouse Lisboa, Spot Aveiro), Tschechien (Hodonin) oder in den Kosovo (Basstore, Displex). Auftritte in den Nachbarländern Belgien (Zodiak Club Brüssel, Cave des Cornillons Lüttich, L'Escalier Lüttich, Secret Garden Festival Deidenberg, etc.), Frankreich (L'ostra Nancy, L'envers Metz), Deutschland (Butan Club, Silodom, Kitu Club, Tube Club, Scheinbar, Ruhr in Love) oder den Niederlanden (ADE, La Grotte, Amsterdam) sind mittlerweile schon fast an der Tagesordnung - jedenfalls vergeht bei Miss Nat-H-Lee derzeit kaum eine Wochenende ohne Gig.
Als Frau hat sie sich in der doch eher männerdominierten DJ-Welt längst etabliert. "Wenn man sich durchsetzen kann, kann man auch seinen Weg machen." Ein Freund von Kategorisierungen ist sie aber ohnehin nicht. Ob Mann oder Frau - die Leistung muss stimmen. "Qualität setzt sich durch", sagt sie.
Das gilt auch für ihre Eigenproduktionen. Mit ihrem Kollegen und Mentor Matt Heize (siehe BPM Vol. 28) veröffentlichte sie vor einigen Monaten die gemeinsame EP "Downtown" bei Kuukou Records, dem Label von Simina Grigoriu, die daraufhin kurzerhand die Anfrage für eine weitere Zusammenarbeit stellte. Eine zweite EP ist derzeit in der Mache - ihr dürft euch also freuen.
Freuen dürft ihr euch auch auf das überaus sympathische Interview mit Miss Nat-H-Lee. Wir haben mit ihr darüber gesprochen, wieso sie den Ausdruck DJane nicht mag, über ihren Werdegang, ihren unvergesslichen Auftritt bei der Nature One und noch vieles mehr. Und selbstverständlich werdet ihr im Anschluss dann auch noch in den Genuss eines einstündigen Sets kommen.
mg/ake