Elif Shafak ist eine der meist gelesenen Autorinnen in der Türkei und eine der bedeutendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart. Ihr neuester Roman heißt "Unerhörte Stimmen" und spielt in Istanbul. Dorthin reist die prominente Erdogan-Gegnerin und Frauenrechtlerin aus Angst vor einer Verhaftung aber schon lange nicht mehr. „MEINE Türkei ist so tot wie meine Großmutter“, sagte Elif Shafak jüngst in einem Interview.
Die Protagonisten ihrer Romane sind meist Außenseiter der Gesellschaft. In "Unerhörte Stimmen" ist es die Prostituierte Leila, mit deren Ermordung das Buch beginnt. Im englischen Original lautet der Titel "10 Minutes 38 Seconds in this Strange World". Denn zehn Minuten, das haben Wissenschaftler in neuesten Studien herausgefunden, arbeitet unser Gehirn nach dem Tod noch weiter.
Elif Shafak hat jeder dieser Minuten ein Kapitel gewidmet, denn jetzt, tot und in einer Mülltonne entsorgt, suchen Leilas Gedanken noch einmal die Schlüsselmomente ihres Lebens auf: Die religiös geprägte Kindheit in der türkischen Provinz, der jahrelange Missbrauch durch einen Onkel, die Flucht nach Istanbul als Sechszehnjährige, die schließlich im Bordell endete und die letzten Minuten vor ihrem Tod. Das Leben ihrer fünf besten Freunde, ebenfalls alle Lebewesen am Rande der Gesellschaft, geht unterdessen weiter. Sie setzen alles daran, Leila die letzte Ehre zu erweisen.
„Unerhörte Stimmen“ ist ein Meisterwerk der Empathie, der Scharfsicht und der literarischen Courage.
Stimmen zum Buch:
„Elif Shafak gibt den Menschen eine Stimme, die sich selbst nur schwer Gehör verschaffen können.“ SR2
„In ihren Büchern widmet sie sich immer dem Kampf der Frauen für mehr Selbstbestimmtheit und zeigt dabei die Bruchstellen der türkischen Gesellschaft auf.“ Spiegel online
„Poetisch und analytisch, melancholisch und leicht erzählt der Roman von Identität, Erinnerung, Geschichte.“ 3sat Kulturzeit
„Ein wunderschönes Plädoyer für die Vielfalt. Dafür, nicht zu schnell zu urteilen, sondern sein Herz zu öffnen. Gerade auch jenen gegenüber, die zu oft unerhört bleiben.“ NDR Kultur
Autorin:
Elif Shafak, 1971 als Kind türkischer Eltern in Straßburg geboren, gehört zu den bedeutendsten Schriftstellerinnen der Gegenwart. Ihre Werke wurden in über fünfzig Sprachen übersetzt. Die preisgekrönte Autorin von siebzehn Büchern, darunter "Die vierzig Geheimnisse der Liebe" (2013), "Ehre" (2014), "Der Palast des Sultans" (2015) und "Der Geruch des Paradieses" (2016), schreibt auf Türkisch und Englisch.
Mit ihren Artikeln und Auftritten wurde sie zum viel beachteten Sprachrohr für Gleichberechtigung und freiheitliche Werte zunächst in der Türkei, später in ganz Europa. In Folge der Veröffentlichung von "Der Bastard von Istanbul" (dt.: 2007) wurde sie wegen "Beleidigung des Türkentums" angeklagt und später freigesprochen. Sie lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in London.
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Buchdetails:
Elif Shafak: Unerhörte Stimmen
Originaltitel: "10 Minutes 38 Seconds in this Strange World"
aus dem Englischen von Michaela Grabungen
432 Seiten - 24,00 €
ISBN 978-3-0369-5790-6
Neu erschienen im Kein & Aber Verlag www.keinundaber.ch
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Buchtipp-Redakteurin: Biggi Müller
Biggi Müller