Was kann man alles auf über 1.000 Seiten erzählen. Fans des amerikanischen Schriftstellers John Irving müssen eine gute Ausdauer haben und dessen neuesten Roman zu lesen. "Der letzte Sessellift" ist der 15. Roman des 81-jährigen Bestsellerautors, der für das Drehbuch seines Buchs "Gottes Werk und Teufels Beitrag" einen Oscar gewann. Diesmal geht es um ungewisse Vaterschaftsangelegenheiten, unkonventionelle Menschen in der konventionellen Kleinstadt, viel Sex und Sexualpolitik.
Aspen, Colorado 1941. Mit 18 tritt Rachel Brewster bei den nationalen Skimeisterschaften an. Eine Medaille gibt es nicht, dafür ist sie schwanger, als sie in ihre Heimat Exeter in New Hampshire zurückkehrt. Fortan arbeitet sie als Skilehrerin und verbringt das halbe Jahr in Vermont, weshalb ihr Sohn Adam bei seiner Großmutter Nana aufwächst.
Adams Großvater hat aufgehört zu sprechen, als er die Nachricht von der unehelichen Schwangerschaft seiner jüngsten Tochter Rachel erhält, und rutscht unaufhaltsam in eine Demenz. Rachels Schwestern Abigail und Martha bevölkern ebenfalls Adams Welt und kommentieren wie ein griechischer Chor voller Missbilligung alles, was Rachel und Adam tun.
Als Adam 14 ist, verkuppelt er die 1,57 Meter kleine Rachel mit dem noch kleineren Englischlehrer Mr. Barlow, einem Schneeschuhläufer. Und obwohl Großvater Lew während der Hochzeit eine Beißattacke auf die Knöchel der Gäste unternimmt, obwohl er wenig später nur in Windeln vom Blitz erschlagen wird, obwohl Rachel Mr. Barlow in derselben Nacht mit ihrer Lebensgefährtin Molly betrügt, wird aus Rachel, Adam und Elliot Barlow eine Familie, in deren Schutz jedes Mitglied seinen Neigungen nachgehen kann: Adam wird Drehbuchautor, Rachel frönt dem Skifahren und Molly, Mr. Barlow trägt Frauenkleider.
Doch Irving wäre nicht Irving, wenn es nicht auf diesem Höhepunkt steil abwärts gehen würde: Morde geschehen und Selbstmorde, Hass, Neid und Missgunst zerstören den Seelenfrieden der Charaktere, die Gesellschaft stößt diejenigen aus, die nicht konform sein wollen. Zum Glück versöhnt uns Irving mit einem friedvollen Ende für Adam, der uns sein Leben von seiner Geburt bis ins sehr hohe Alter erzählt.
Stimmen zum Buch
"Ein großer, ausladender Schelmenroman voller Spaß, aber auch voller Tragik und brandaktuellen Themen. Und so bildhaft geschrieben, dass es vielleicht doch noch verfilmt werden muss." Peter Zander/Berliner Morgenpost
"Ein Fest für alle Fans von John Irving. Und eine mehr als notwendige Erinnerung daran, was Literatur zu leisten vermag. Ein Meisterwerk." Denis Scheck/ARD
"John Irving zieht in seinem neuen Roman 'Der letzte Sessellift' wieder alle Register der Spannung, Tragikomödie und skurril-makabren Begebenheiten." Stuttgarter Zeitung
"Er war schon immer ein Meister des Plots und der Familiengeschichte. Mit seinem letzten langen Roman kehrt Irving zu seinen Stärken zurück." Peer Teuwsen/NZZ am Sonntag, Zürich.
BRF-Buchtipp: John Irving - Straße der Wunder
Autor
John Irving, geboren 1942 in Exeter, New Hampshire. Der Sohn eines Professors für russische Geschichte wollte Ringer und Schriftsteller werden. Bis zu seinem Durchbruch verkaufte er Nüsse bei Football-Spielen. Er lebt in Toronto und ist einer der begnadetsten Autoren Nordamerikas. Seine bisher 14 Romane wurden alle Weltbestseller, vier davon verfilmt. 2000 erhielt er einen Oscar für die beste Drehbuchadaption für die Verfilmung seines Romans "Gottes Werk und Teufels Beitrag".
Gewinnspiel
BRF1 Online verlost zwei Exemplare.
Gewinnfrage: Wie heißt das Hotel? Antwort: Hotel: Jerome
Gewinnerinnen sind Sabrina aus Raeren und Ricarda aus Heppenbach.
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Buchdetails
John Irving - Der letzte Sessellift
Originaltitel: The Last Chairlift
Aus dem Amerikanischen von Anna-Nina Kroll und Peter Torberg
1088 Seiten - 36,00 Euro
ISBN 978-3-257-07222-8
Neu erschienen im Diogenes Verlag
Die Bücher unseres BRF1-Buchtipps sind bei Logos und Thiemann erhältlich.
Buchtipp-Redakteurin: Biggi Müller
Biggi Müller