"Wie ein Blatt vom Baume fällt, so fällt ein Mensch aus seiner Welt, die Vögel singen weiter." Matthias Claudius (1740 - 1815)
Am 1. November ist Allerheiligen. An keinem anderen Tag wird bei uns so sehr an alle Verstorbenen durch den Gang zum Friedhof gedacht. Der Bildband "Die letzte Reise" zeigt auf ästhetische Weise, wie deutlich es wird, dass Religion, sozialer Stand, Reichtum, Armut und ein unterschiedliches Geltungsbedürfnis weit über den Tod hinaus wirken.
Dieses Buch entstand während einer Reise durch Deutschland, eine Reise von Sylt bis Konstanz. Dabei verewigte der Künstler und Fotograf Clemens Menne unzählige Bilder von Grabstellen berühmter sowie unbekannter Verstorbener. Sie zeigen eine Vielzahl von Stimmungen wie Trauer, Hoffnung, Verfall, Schönheit, Menschlichkeit - und sogar Humor.
Was ist Trauer? Viele Zitate berühmter Persönlichkeiten nebst ausgesuchten lyrischen Texten zeigen auf die unterschiedlichen Sichtweisen des Endes unserer irdischen Existenz - zumindest in Form unserer letzten Ruhestätte.
Ende. Oder Anfang. Am Tod scheiden sich die Geister. Endstation des Irdischen oder Anfangspunkt des ewigen Lebens ist in unserem Kulturkreis der Friedhof. So vielfältig wie die Einstellungen der Menschen in unterschiedlichen Zeiten und in unterschiedlichen Regionen, so vielfältig sind die Bemühungen der Menschen, auch über den Tod hinaus oft Stein gewordene ewige Erinnerung zu erlangen.
Dieses Buch ist für alle, die sich gerne vom Zauber einer Friedhofsatmosphäre einfangen lassen, die klerikale Ästhetik und Sepulkralkultur schätzen und die sich mit dem Gedanken über Tod und Sterben durchaus auch hoffnungsvoll beschäftigen.
"Sinn des Lebens:
etwas, das keiner genau weiß.
Jedenfalls hat es wenig Sinn,
der reichste Mann auf dem Friedhof zu sein."
Peter Ustinov
Autor/Fotograf
Clemens Menne wurde 1958 in Lünen, Westfalen, geboren. Bereits während der Studien zu Städtebau und Landschaftsarchitektur drängte es ihn mehr und mehr in Richtung der freien Kunst. Menne engagierte sich im Bereich der Malerei, fand zu dem - wie er es nennt - abstrakten Impressionismus und realisierte in den 1990er-Jahren bereits mehrere ambitionierte Ausstellungen in seiner Heimat. Seit 1999 lebt er als freier Künstler und inzwischen auch als Fotograf in Berlin.
Seine Öffnung zur Fotografie setzt der Künstler in Porträts teils bekannter Zeitgenossen, Stillleben und Landschaftsbildern um. Clemens Menne organisierte mehrere Ausstellungen in seiner Wahlheimat Berlin. Mennes Interesse und Faszination an Grab- und Bestattungskultur gepaart mit der jahrzehntelang gepflegten Leidenschaft für Gärtengestaltung und Grünanlagen sowie dem Blick des Künstlers mündete schlussendlich in der Arbeit für sein Werk "Die letzte Reise".
Gewinnspiel
BRF.be verlost ein Exemplar online
Frage: Der Friedhof welcher Stadt hat den Fotografen Clemens Menne am stärksten beeindruckt?
Antwort: Nürnberg
Gewinnerin ist Bernadette Keifens aus Eupen
Buchdetails
Clemens Menne: Die letzte Reise
Eine Reise über deutsche Friedhöfe von Sylt bis Konstanz
200 Seiten, 34,00 Euro
ISBN 978-3-927372-76-4
Erschienen bei Edition Schmieder im SystemedVerlag
Alle Bücher unseres BRF1-Buchtipps sind bei Logos und Thiemann erhältlich.
Buchtipp-Redakteurin: Biggi Müller
Buchcover: Edition Schmieder - Autorenbild: privat