Der amerikanische Schriftsteller John Irving hat bisher dreizehn Romane geschrieben, die alle Weltbestseller wurden. Für sein Drehbuch für den Spielfilm "Gottes Werk und Teufels Beitrag" bekam er im Jahr 2000 sogar einen Oscar.
Sein neues Buch stand bereits vor Erscheinen an der Spitze der Spiegel-Bestseller-Liste und ist wieder ein Meisterwerk - mit Figuren, die sehr berühren. Der Roman heißt "Straße der Wunder", ist wunderbar altmodisch erzählt, aber trotz seiner fast 800 Seiten leicht lesbar. Wer die Bücher Irvings kennt, findet viele Parallelen zu früheren Werken.
Es geht um die Geschichte von Juan Diego und seiner stummen Schwester Lupe. Die beiden gehören zu den Müllkippenkindern in Mexiko. Umsorgt werden die Kinder von Jesuiten-Patres vom "Haus der verlorenen Kleinen" auf einer Mülldeponie am Rande der mexikanischen Stadt Oaxaca. Dort wachsen sie auf: der hinkende Juan Diego, der sich mit Hilfe einer entsorgten Klosterbibliothek selbst Schreiben und Englisch beibringt, und seine fast stumme Schwester Lupe, die Gedanken lesen und unzuverlässig die Zukunft voraussagen kann. Von ihrer Mutter, einer Prostituierten, im Stich gelassen, gelangen die Geschwister zuerst in ein von Jesuiten geführtes Waisenhaus und von dort in den "Circo las Maravillas". Dort bietet sich ihnen die erste Chance, es im Leben zu etwas zu bringen: Lupe als Wahrsagerin und Juan Diego als Hochseilartist am Zirkushimmel, allabendlich pendelnd zwischen Leben und Tod.
Juan Diego, der absolute Underdog am Beginn seines Lebens, macht seinen Weg, wenn auch hinkend, seit Riveras, der Chef der Mülldeponie, ihm versehentlich mit seinem Pickup-Truck über den Fuß fuhr, so dass er sein Leben lang verkrüppelt bleibt. Durch eine Verkettung glücklicher Umstände wird Juan Diego adoptiert und landet schließlich am College von Iowa City im Herzen der USA. Dort entwickelt er sich zum international angesehenen Schriftsteller. Als er wieder in seine Heimat reist, hat er zwar wenig Gepäck dabei, dafür aber umso schwerere Erinnerungen….
Verführerisch bunt, magisch und spannend erzählt: zwei junge Migranten auf der Suche nach einer Heimat in der Fremde und in der Literatur.
Stimmen:
"John Irving hat sehr Gutes und weniger Gutes geschrieben. Sein neuer Roman gehört fraglos in die erste Kategorie." Deutschlandradio Kultur
"Ein Meisterwerk. Einer jener Romane, die noch lange nachhallen, über unvorstellbare Nähe und Verlust, mit Figuren, die einen tief berühren." Anne Haeming, Spiegel Online
Autor:
John Irving, geboren 1942 in Exeter, New Hampshire, lebt in Toronto. Seine bisher dreizehn Romane wurden alle Weltbestseller und in mehr als 35 Sprachen übersetzt, vier davon verfilmt. 1992 wurde Irving in die National Wrestling Hall of Fame in Stillwater, Oklahoma, aufgenommen, 2000 erhielt er einen Oscar für die beste Drehbuchadaption für die Verfilmung seines Romans "Gottes Werk und Teufels Beitrag". 2013 erhielt er die weltweit wichtigsten Auszeichnungen für seine Darstellung von sexueller Toleranz und Gleichbehandlung in seinem literarischen Werk.
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Gewinnerin ist Yvonne Elsen aus Weywertz
Buchdetails:
John Irving: Straße der Wunder
Originaltitel: Avenue of Mysteries
aus dem Amerikanischen von Hans M. Herzog
784 Seiten € 26,00
ISBN 978-3-257-06966-2
neu erschienen im Diogenes Verlag
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Buchtipp-Redakteurin: Biggi Müller
Biggi Müller - Buchcover: Diogenes Verlag I Autorenbild: Everett Irving