Die 23-jährige Jacqueline ist ein Flüchtling aus Liberia, Westafrika. Gestrandet auf der griechischen Insel Santorin zieht sie von Ort zu Ort und kämpft ums tägliche Überleben. Wie findet man einen Ort zum Leben, wenn man heimatlos ist? Wie erträgt man den Verlust der Familie? Diese Fragen stellt sich Jacqueline längst nicht mehr. Ihre Gedanken drehen sich nur noch um den nächsten Schluck Wasser, das nächste Stück Brot und eine sichere Schlafstelle für die Nacht.
Meist schläft sie in einer Höhle am Strand und wäscht sich nachts im Meer. Die Suche nach Nahrung und Wasser bestimmen ihren Tag. Tagsüber bietet sie den Touristen Fußmassagen an, fünf Minuten für einen Euro, um sich Essen kaufen zu können. Sie trägt nur ihre Erinnerungen bei sich. Über das Erlebte kann sie nicht sprechen.
Zu Katerina, einer Kellnerin, die ihre Verlorenheit sieht, mit ihr spricht und ihr Essen gibt, fasst Jacqueline Vertrauen. Die Güte bricht ihr Schweigen und sie beginnt zu erzählen - von dem Licht in ihrer Heimat, von den Füßen ihrer Schwester, von den sanften Augen ihres Vaters, von ihrer Flucht. Und davon, dass Erinnerungen, Erlebnisse und Überleben oft keinen Platz für Hoffnung lassen.
Autor
Alexander Maksik nahm am renommierten Iowa Writers’ Workshop teil und schrieb zahlreiche Artikel u.a. für The New York Times Magazine, Harper‘s Magazine, Tin House, Salon, Harvard Review, Narrative Magazine.
2013 erschien sein Debütroman "Sein oder Nichtsein". Sein zweiter Roman, "Die Gestrandete", wurde in elf Ländern veröffentlicht und von der Presse als "Meisterwerk" gefeiert. Alexander Maksik lebt in New York.
Gewinnspiel
Frage: Nach welchem Gewürz riecht es?
Antwort: Nach Thymian
Gewinnerin ist Edith Arens aus Honsfeld
Buchdetails
Alexander Maksik: Die Gestrandete
Originaltitel: A Marker To Measure Drift
Aus dem Amerikanischen von Werner Löcher-Lawrence
288 Seiten, 19,99 Euro
ISBN 978-3-426-19974-9
Neu erschienen im Droemer Verlag
Alle Bücher unseres BRF1-Buchtipps sind bei Logos und Thiemann erhältlich.
Buchtipp-Redakteurin: Biggi Müller
Biggi Müller - Cover: Droemer Verlag/ Autorenfoto: Beowulf Sheehan