Der mexikanische Schriftsteller Antonio Ortuño beschäftigt sich in seinen Büchern mit den politischen Machenschaften in seinem Land. Dabei geht es hauptsächlich um Korruption und um die Probleme, mit denen die Nachkommen der spanischen Auswanderer in Mexiko zu kämpfen haben. In seinem neuen Roman "Madrid, Mexiko" begibt sich Ortuño selbst zu seinen Wurzeln, denn auch er lebt als Kind spanischer Exilanten in Mexiko und habe sich dort – so sagt er in einem Interview – immer fehl am Platz gefühlt.
"Madrid, Mexiko" erzählt zwei - in zwei verschiedenen Zeiten - entwickelte Geschichten: Im Jahr 1923 leben in Madrid Yago Almansa und sein Freund Benjamín. Sie verbringen ihre Nachmittage bei Ramón, einem alten Anarchisten. Aber weniger wegen der Politik, sondern mehr wegen María, Ramóns hübscher Enkeltochter. Später, im Spanischen Bürgerkrieg, kämpft Yago bei den Anarchisten, Benjamín bei den Kommunisten. Und so werden aus den beiden Freunden Feinde - und als María sich für Yago entscheidet, sogar Todfeinde. Als die Lage für die Gegner Francos immer schwieriger wird, fliehen beide nach Mexiko. Während der eine hofft, hier eine neue Heimat für seine Familie zu finden, hofft der andere, dort seinen Widersacher endgültig zu erledigen.
Mexiko, in der Gegenwart: Yagos Enkel Omar ist neunzehn und hat ein Verhältnis mit seiner Chefin Catalina. Die ist wesentlich älter und eigentlich mit Mariachito, dem korrupten Boss der Eisenbahnergewerkschaft, liiert. Als dieser die beiden eines Tages in flagranti erwischt, endet die Geschichte für Catalina und Mariachito tödlich, doch Omar kann entkommen. Auf der Flucht vor der Polizei und dem brutalen Handlanger Mariachitos sieht er nur einen Ausweg: Als Zeuge und Hauptverdächtiger flieht er in die Heimat seiner Vorfahren, nach Madrid.
In der spannenden, episodenreichen Familiengeschichte der Almansas erzählt Autor Antonio Ortuño davon, was es heißt zu emigrieren, und von den historischen Dimensionen, die die Menschen zur Flucht drängen.
Pressestimmen
"Der mexikanische Schriftsteller Antonio Ortuño beschäftigt sich in seinen Büchern mit den politischen Machenschaften in seinem Land. Dabei geht es hauptsächlich um Korruption und um die Probleme, mit denen die Nachkommen der spanischen Auswanderer in Mexiko haben. "Literatour
"Ein Roman, der spannend ist, hintergründig, brutal und dennoch das sensible Thema Migration gewinnbringend aufgreift." Christoph Ohrem, WDR5 Bücher
Autor
Antonio Ortuño wurde 1976 in Guadalajara, Mexiko, als Sohn einer Spanierin und eines Mexikaners geboren. Sein Debütroman wurde von der Zeitung Reforma zum besten mexikanischen Roman 2006 gewählt, 2010 kürte ihn das Magazin Granta zu einem der besten jungen spanischsprachigen Autoren der Gegenwart. "Madrid, Mexiko" ist sein zweiter in Deutsch übersetzter Roman. Antonio Ortuño lebt mit seiner Frau uns seinen beiden Töchtern in Guadalajara.
Gewinnspiel
Die richtige Antwort lautete: 20 Minuten
Gewonnen haben Lisa Berens aus Bütgenbach und Bonni Sylvain aus Kelmis.
Buchdetails
Antonio Ortuño: Madrid, Mexiko
Originaltitel: Méjico
aus dem Spanischen von Hans-Joachim Hartstein
224 Seiten, 20,00 Euro
neu erschienen im Antje Kunstmann Verlag
ISBN 978-3-95614-165-2
Alle Bücher unseres BRF1-Buchtipps sind bei Logos und Thiemann erhältlich.
Buchtipp-Redakteurin: Biggi Müller
Biggi Müller - Cover und Autorenfoto: Antje Kunstmann Verlag