Das Belgische Forschungs- und Kompetenzzentrum der Verbraucherorganisationen hat kürzlich eine Studie über den Fleischkonsum in Belgien durchgeführt. Demnach hat durchschnittlich jeder Belgier in 2020 82 kg Fleisch verzehrt. Das ist doppelt so viel wie der weltweite Durchschnitt. Zum Vergleich: In Deutschland lag der Pro-Kopf-Verzehr von Fleischerzeugnissen 2022 bei 52 Kilogramm und fiel damit um 30 Kilo geringer aus als bei uns.
Weniger Fleisch ist gut für Mensch und Klima
Fleisch sollte in Maßen verzehrt werden – aus einem doppelten Grund. Zum einen kann ein übermäßiger Fleischkonsum der Gesundheit schaden. Zum anderen wirkt sich die Fleischproduktion in Form von erhöhten Treibhausgasemissionen negativ auf das Klima aus. Weniger Fleisch ist zudem gleichbedeutend mit einem geringeren Nutztierbedarf und folglich mit einem geringeren Bedarf an Pestiziden und Kunstdünger für den Futtermittelanbau.
Pflanzliche Alternativen
Der Verzicht auf Fleisch wird dem Verbraucher seit einigen Jahren zumindest visuell schmackhaft gemacht. In den Supermarkt-Regalen lachen ihn vegetarische oder sogar vegane Schnitzel, Bratwürste und Burger als Ersatz für ein Stück Fleisch an. Alles gut? Mitnichten. Denn bei diesen Fleisch-Alternativen handelt es sich vielfach um Produkte, die stark verarbeitet wurden und folglich nicht optimal für die Gesundheit sind. Der Grund für diese extreme Verarbeitung: Die Hersteller sind bemüht, dass diese Produkte durch die Textur und durch den Geschmack dem Fleisch möglichst ähneln.
Problematische Zusammensetzung
Und um dies zu erreichen, ist in den meisten Fällen ein ordentlicher Mix aus Zusatzstoffen wie Emulgatoren, Farbstoffen oder anderen schwer erkennbaren Zutaten vonnöten. Ein Blick auf die manchmal ellenlange Zutatenliste macht klar, dass diese Produkte nicht unbedingt eine gesunde Alternative darstellen.
Als Einstieg in einen fleischfreien Tag bieten sich diese Produkte hingegen an, aber allzu häufig sollten sie nicht auf dem Speisenplan stehen. Denn immer mehr Studie kommen zu dem Ergebnis, dass es einen Zusammenhang zwischen diesen Produkten und bestimmten Erkrankungen wie zum Beispiel Herz-Kreislauf-Problemen oder Diabetes gibt. Da empfiehlt es sich eher, sich an einem fleischlosen Tag ein Gemüsecurry oder einen Quinoa-Burger zuzubereiten.
Ersatzprodukte für tierische Milcherzeugnisse
Pflanzliche Alternativen zu Milchprodukten können eine gesunde Option darstellen, da sie oft weniger gesättigte Fette und Cholesterin enthalten als Milchprodukte tierischen Ursprungs. Allerdings enthalten sie nicht selten (zu) viel Zucker. Deshalb ist es auch in diesem Fall wichtig, einen Blick auf die Nährwertangaben zu werfen. Zudem sollten diese Produkte mit wichtigen Nährstoffen wie zum Beispiel Kalzium und Vitamin B12 angereichert sein, da diese nicht in gleichem Maße in den pflanzlichen Alternativen enthalten sind.
Weitere Infos sind unter www.vsz.be abrufbar.
Infos: Bernd Lorch, VSZ Ostbelgien