Es gibt eine Vielzahl an Methoden, einen Komposthaufen anzulegen. Die Profis unter den Gärtnern haben ihre eigenen Rezepte und auch Methoden. Grundsätzlich gilt: Die Mischung zwischen braunen und grünen Stoffen macht’s. Zu den "braunen" Stoffen zählen neben altem Laub und kleinen Zweigen auch Stroh, Schilfrohr oder Späne. Gras- oder Heckenschnitt, Gemüse- und Obstreste, Kaffeesatz oder Eierschalen gehören zur Gruppe der "grünen" Stoffe.
Milchprodukte und Speisereste sind No-Gos
Dass Kunststoffe und Chemikalien nichts im Komposthaufen zu suchen haben, ist allgemein bekannt. Es gibt aber noch weitere Produkte, die nicht in den Kompost gehören. Dazu zählen zum Beispiel Fleischreste, gebratene Speisereste und Milchprodukte. Zum einen weil sie sehr langsam verrotten und oftmals sehr stark riechen. Zum anderen - und das ist der wichtige Grund - ziehen diese Produkte Schädlinge wie Ratten oder Schaben an. Deshalb ist Kot von Fleischfressern wie Hund oder Katze ebenfalls nicht für den Kompost geeignet.
Zitrusfrüchte sollten auch nicht kompostiert werden, da sie den Säuregehalt des Komposts negativ beeinflussen können und manchmal auch mit Pestiziden belastet sind. Aber auch bedrucktes Altpapier oder behandelte Holzprodukte haben nichts auf dem Kompost verloren.
Richtige Pflege ist das A und O
Zum erfolgreichen Kompostieren wird ein Behälter benötigt, der gut belüftet ist und an einer windgeschützten und schattigen Stelle platziert werden kann. Wichtig ist zudem, dass der Gartenkompost direkt mit der Erde in Kontakt kommt, damit Regenwürmer an ihn herankommen können. Oftmals wird dem Kompost noch Steinmehl hinzugefügt, um so den Zersetzungsprozess zu beschleunigen. Manche Gärtner verwenden zudem ein Produkt aus Mikroorganismen. Dieses soll dazu beitragen, dass die Nährstoffe während des Verrottungsprozesses erhalten bleiben.
Experten empfehlen, den Inhalt mindestens alle zwei Wochen gut zu mischen, damit Sauerstoff an jede Stelle gelangt. So lässt sich auch kontrollieren, ob die Mischung zu trocken oder zu nass ist. Bei einem zu nassen Kompost ist der Anteil an braunen Materialien zu erhöhen. Ist er hingegen zu trocken, muss zum Beispiel mit Rasenschnitt der Grünanteil angepasst und zur Not mit Wasser nachgeholfen werden.
Geduld ist gefragt
Gut Ding will bekanntlich Weile haben. Und beim Kompost verhält es sich nicht anders. Bis der Kompost reif ist und vom Gärtner genutzt werden kann, vergehen zwischen sechs und zwölf Monate. Der fertige Kompost lässt sich daran erkennen, dass er dunkelbraun und krümelig geworden ist und die meisten Würmer wegen des fehlenden Futters ausgezogen sind. Wer dies möchte, kann den Kompost noch sieben und erhält so ein hervorragendes Produkt für den Garten und für die Hochbeete. Für eine Sommerernte ist es am besten, im Herbst mit dem Kompost zu beginnen. Wer im Frühjahr beginnt, schafft es vielleicht noch für die Herbsternte.
Weitere Infos zum Thema sind im Netz unter vsz.be abrufbar.
Infos: Bernd Lorch, VSZ Ostbelgien