Weltweit haben mehr als 5,4 Milliarden Menschen Zugang zum Internet. Tendenz steigend. Die wachsenden Datenströme und die steigende Zahl an digitalen Geräten lassen den Bedarf an elektrischer Energie wachsen.
Rechenzentren sind Stromfresser
Rechenzentren sind rund um die Uhr online und verbrauchen jede Menge Strom. Die Rechenzentren in Frankfurt ziehen beispielsweise mehr Strom als der internationale Flughafen. Anderes Beispiel: Die Datenzentren von Google benötigen so viel Strom wie eine Stadt von 200.000 Einwohnern. Der Trend geht dabei zu immer größeren Rechenzentren. Manche erreichen die Größe von mehreren Fußballfeldern. 2022 gab es etwa 800 von ihnen, die meisten in den USA, China und Irland. Laut Prognosen werden es bis Ende 2026 sogar 1.200 sein. Und nicht nur die Rechenzentren mit ihren Servern und Kühlaggregaten ziehen Strom. Gleiches gilt auch für die stets wachsende Zahl an Endgeräten sowie für die Kommunikationsnetze inklusive Mobilfunkstationen und Internet-Router. Da fällt es leider nicht schwer ins Gewicht, dass die Endgeräte immer effizienter und sparsamer arbeiten. Wäre das Internet ein Land, läge es in Sachen Stromverbrauch weltweit auf dem sechsten Platz.
Der erhöhte Strombedarf ist nicht allein auf die steigende Zahl an Internetnutzern zurückzuführen. Im Gegenteil: Hauptverursacher sind das Speichern von Daten in Clouds und das Video-Streaming. Für das Streamen eines einstündigen Films mit einer Größe von rund 3 Gigabyte über eine Plattform wie Netflix oder Youtube werden rund 0,6 Kilowattstunden verbraucht. Mit dem Elektroauto schafft man damit vier Kilometer. Wer sich nun einen Serienmarathon anschaut, käme mit seinem Elektroauto locker bis in die nächste Stadt.
Und der nächste Boom ist bereits im Anmarsch: Die Industrie 4.0, das Arbeiten mit Künstlicher Intelligenz oder selbstfahrende Autos werden den Strombedarf weiter steigen lassen.
Nutzer kann Strom einsparen
Verbraucher können Strom einsparen, indem sie zum Beispiel die Geräte nachts ausschalten, wenn sie nicht verwendet werden. Auch das Nutzen so genannter “grüner Suchmaschinen” statt Google ist eine Möglichkeit. Eine geringere Bildauflösung des Bildschirms reduziert ebenfalls den Stromverbrauch. Zudem sollte mobiles Streamen so weit wie möglich vermieden werden und ein Umstieg auf Ökostrom ins Auge gefasst werden. Ganz allgemein gilt aber: Es müssen vor allem wirtschaftliche und politische Lösungen gefunden werden, um diesen Energiehunger zu reduzieren, bzw. in geordnete und sichere Bahnen zu lenken.
Weitere Infos sind im Netz unter www.vsz.be abrufbar.
Infos: Bernd Lorch, Verbraucherschutzzentrale