„En cas de tempête, ce jardin sera fermé" ist das erste Album von Cœur de Pirate, das komplett in Frankreich aufgenommen wurde.
Über das gesamte Album zeigt Béatrice Martin, die alle Stücke selbst getextet und komponiert hat, dass sie wie selbstverständlich ambivalente Gefühlslagen und Spannungen in Liedform Gestalt werden lässt. Für „En cas de tempête“ tat sich die Künstlerin mit Tristan Salvati, einem der gefragtesten Pop-Produzenten Frankreichs zusammen, der ihre Kompositionen mit Streicher- und Vokal-Arrangements zur vollen Blüte bringt.
Für „Dans la nuit“ holte sie sich den in seiner Heimat Montréal gefeierten Rapper LOUD hinzu. Sein leichtfüßiger Flow passt perfekt ins Gesamtbild des Albums. Auf poppigeren Stücken wie „Amour d’un soir“ und „Carte Blanche“ scheint deutlich Cœur de Pirates Bewunderung für ABBA durch. Mit „De honte et de pardon“ schließt sich mit einer bewegenden Klavierballade der Kreis zum Opener. Ein Stück, das ihrem ersten großen Hit „Comme des enfants“ in nichts nachsteht.
Mit ihrem neuen, vierten Studioalbum kehrt Cœur de Pirate nicht nur zu 100 % zur französischen Singsprache zurück, sie findet in Paris auch den Flair wieder, der ihre ersten beiden Werke ausmachte, bevor sie mit „Roses“ 2015 einen Flirt mit amerikanischen Mainstream wagte. „En cas …“ ist Chanson-Pop auf der Höhe der Zeit, der die Bandbreite zwischen radiotauglichen Hooklines und lyrisch-schwelgerische Balladen mit allen wunderbaren Facetten dazwischen entfaltet. Und auch die leicht schwermütige und dramatische Stimmung des Vorgängers ist einem lebhaften Grundton voller Energie gewichen. Vielleicht ein Grund dafür: die Beendigung ihres Vertrags mit einem Label, das versuchte, sie für den US-Markt anzupassen.
Der neue Elan und die wiedergefundene Lockerheit stehen der Künstlerin ausgesprochen gut. Und wie schon bei „Blonde“ oder ihrem Debütalbum wirken ihre Songs unmittelbar, spontan und frisch.
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