Nun ist das neue Album von Herbert Grönemeyer "Tumult" erschienen.
Das ist keine leichte Zeit. Es ist eine nervöse, eine unruhige Zeit. Viele Gewissheiten schwinden; und vieles von dem, was uns einst sicher und selbstverständlich erschien, wird in Frage gestellt. Wie wollen wir leben? Was können wir tun, damit wieder Hoffnung herrscht und nicht Hass? Wie verteidigen wir unsere Freiheit gegen ihre Verächter? Wie stehen wir zu uns selbst in einer Gegenwart, in der sich so viele verbiegen und ihr Menschsein verleugnen? Wie kommen wir miteinander aus?
„Tumult“ heißt das neue Album von Herbert Grönemeyer. Es handelt von all diesen Fragen; es ist ein hoch politisches Werk. Ein Werk, das die Lage beschreibt, in der wir leben; ein Werk, das Wort und Klang für die Stimmung findet, die uns alle ergriffen hat und in Sorge versetzt. Und es ist ein Werk, das uns Mut macht. „Tumult“: Das ist Musik zur Zeit.
Tumult: Das ist Herbert Grönemeyers Wort für diese Zeit; für eine Zeit, in der die Herzen erkalten und die Menschlichkeit schwindet; in der das hasserfüllte Geschwätz aus den virtuellen Welten die Köpfe überschwemmt und das Denken erstickt. „Es wird laut gedacht / Alles ist erlaubt / Es lallt und hallt von überall“, singt er in dem Stück „Fall der Fälle“ – „Wir laufen uns hinterher / Denken nicht mehr quer / Wer drückt den Pausenknopf“, heißt es in „Taufrisch“. Tumult: Das ist ein privater und ein politischer Zustand, ein Zustand der Angst und der Hoffnung, ein Zustand der Entzweiung und ein Zustand der Liebe. Das Private ist das Politische, und es gibt keine menschliche Politik ohne Liebe: Auch davon handelt dieses sehr reife und dabei doch sehr jung wirkende Werk. All das ist so einfach. Und zugleich so schwer zu verstehen und zu beschreiben; und noch schwerer ist es, darüber zu singen. Vielleicht ist Herbert Grönemeyer der einzige Sänger in deutscher Sprache, der das wirklich vermag.
Infos & Cover: Vertigo Berlin