Hinter Lena liegt eine Reise, die sie als "unglaublich lang" beschreibt. Eine Reise voller Zweifel, Angst, Hoffnungslosigkeit. Aber auch: voller Erkenntnis, Wachstum und, am Ende, einer neu gefundenen Stärke. Ihr neues Album "Loyal to myself" dokumentiert diese Reise.
Was war passiert? Eigentlich nichts. Und gleichzeitig alles. Die Sängerin Lena mag ein Superstar sein, mit hunderten Millionen Streams, #1-Alben und Fans bis ins ferne Japan, aber daneben gibt es noch den Menschen Lena. Und die spürt denselben Druck, unter dem heutzutage so viele leiden - und nicht wenige irgendwann zerbrechen. "Die Ansprüche an sich selbst sind, glaube ich, zu hoch", sagt sie dazu. "Bei vielen, auch bei mir. Dieses "nie genug sein und immer mehr wollen". Dieser Perfektionismus, den Instagram und die Gesellschaft dir abverlangen. Man muss dies machen, man muss das haben. Wie viel Zeit kann ein Mensch haben, um in all diesen Dingen gut oder perfekt oder ein Vorbild zu sein? Und dabei seinem Partner, seinen Freunden, den Leuten, der Gesellschaft, der Politik, aber auch sich selbst gerecht zu werden? Wie soll das funktionieren?!"
Lena geriet in eine Spirale aus Selbstzweifeln und Druck, fühlte sich von der ganzen Welt ungerecht behandelt und war auf dem besten Weg, irgendwann als "60-jährige verbitterte Frau zu enden, die alles scheiße findet und alle ständig anpisst", wie sie es in ihrer großartigen Direktheit formuliert. Und im befreiten Rückblick. Denn es sollte anders kommen. "Ich bin durch verschiedene emotionale Stadien gegangen, und jeder Psychologe lacht sich jetzt wahrscheinlich ins Fäustchen und denkt "Oh, guck mal, das hat sie jetzt auch verstanden!".'
Nach dem "Rage-Mode" kamen die Zweifel und die Traurigkeit, das Selbstmitleid - und schließlich das, was Lena ihren "Moment der Erkenntnis" nennt. Er ereignete sich im Januar dieses Jahres. Lena saß gerade im Auto, filmte sich für ihre YouTube-Serie "Making Loyal" - und war plötzlich nur noch genervt von sich selbst. "Ich habe in die Kamera gelabert und gedacht "Wie pathetisch bist du eigentlich, dass du hier im Auto sitzt und dich so aufnimmst?" Und im nächsten Moment dachte ich "Ich will gar nicht so genervt sein, so wütend, so traurig, so verbittert. Ich will nicht andere für mein Glück verantwortlich machen. Ich muss für mich selbst die Entscheidung treffen! Ich habe so ein großes Privileg, aber wenn ich alles so scheiße finde, dann muss ich es halt lassen." Und dann merkte ich sofort: Nein, ich will es nicht lassen. Aber wenn ich es nicht lassen will, dann muss ich es auf meine Art spielen. Das ist der Kern von "Loyal to myself"."
UMD/ Polydor