Wenn euch der Brat-Sommer ein bisschen zu leichtsinnig, ein bisschen zu viel mit Riemchen-Tops und einfach zu grün ist, wie wäre es dann mit dem ebenso allgegenwärtigen Country-Sommer? Stellt euch Red Wing Boots, Stetsons und Kautabak statt Parliament Blues vor.
Im Juni spielte die Country-Pop-Crossover-Ikone Shania Twain auf dem legendären Glastonbury-Nachmittag, während der Country-Sommerblockbuster Twisters eine ganze Reihe der größten Superstars des Genres auf seinem Soundtrack hatte. In den US-Charts wurde die Nummer eins von zwei Songs dominiert: "A Bar Song (Tipsy)" von Shaboozey, der durch Beyoncés Country-Crossover "Cowboy Carter" ins Rampenlicht gerückt wurde, und "I Had Some Help".
Bei letzterem kollaboriert der ehemalige SoundCloud-Rapper und heutige Pop-Superstar Post Malone mit dem Country-Trottel Morgan Wallen, dessen letzte beiden Alben den ganzen Sommer über in den US-Charts blieben.
Für den in Texas aufgewachsenen Post Malone, der mit bürgerlichem Namen Austin Richard Post heißt, hat sich dieser Wechsel ins Country-Genre schon lange abgezeichnet. Im Jahr 2015, als sein polarisierender Trap-Hit "White Iverson" gerade die Runde machte, wurde er über seine Rolle im Rap-Ökosystem befragt. "Die alten Country-Sänger waren knallhart, sie waren die American Badass People", antwortete er, ohne auf die Frage einzugehen. "Ich bin ein amerikanischer Badass. Mit 40 Jahren werde ich ein Countrysänger sein."
Mit gerade einmal 29 Jahren ist dieser Wandel mit "F-1 Trillion" vollzogen, einem 18 Tracks umfassenden Country-Flex, vollgepackt mit den größten Hits des Genres, von Wallen über Luke Combs bis Blake Shelton.
UMI/ Mercury Records