"Prisma" - So lautet der vielversprechende Titel von Rea Garveys drittem Solo-Album. Und das nicht ohne Grund. Eroberte der charismatische Ire bislang durch emotionale Aussagen die Herzen der Nation, widmet er sich nun einem Thema, das ihm ebenso wichtig ist: dem Hinsehen, Wachwerden und Aufstehen in der uralten, universellen Sprache der Emotionen- und des Protests: Musik."
Ein Prisma macht Dinge sichtbar, die mit bloßem Auge nicht erkennbar sind. Es verwandelt, mittels der Zerstreuung von Licht, einen einzigen Lichtstrahl in ein buntes Farbenspektrum. Stellt man sich vor, dieser Lichtstrahl steht für uns – den Zuhörer, für dessen Emotionen und zerteilt sich in viele Farben, dann ist man angekommen auf "Prisma": „Dies ist keine neuzeitliche These, sondern dient einer pragmatischen Absicht. Die Songs Armour, Fire, Run For The Border, Put Your Tools Down Boys sollen auf eine Tatsache aufmerksam machen: Die Welt steht in Flammen und wenn die Dinge nicht besser werden, dann müssen wir laut werden.“
Konfrontation. So lautet die Devise auf diesem Album. Obwohl Rea Garvey sich seine positive Grundeinstellung beibehält, mahnt er zum Lautwerden. Doch obwohl die Songs dazu aufrufen, aufzurüsten, sind sie keine Predigten. Dafür ist Garvey zu sehr mit dem Oscar Wilde Zitat: „Every saint has a past, every sinner a future” vertraut. „Wenn alleine der Name "Prisma" zum Nachdenken bewegt hat, möchte ich, dass meine Musik ihr Übriges leistet“, sagt Garvey. Und in der Tat entspricht die Musik ganz dem lyrischen Inhalt.
Vom langjährigen Wegbegleiter und Garvey-Produzenten Andy Chatterley produziert, rücken die schillernden Synth-Sounds von „Can’t Stand The Silence“ und die akustische Instrumentation, wie sie auf „Pride“ stark vertreten war, in den Hintergrund. Klare, satte E-Gitarren und ein großer, luftiger Drum-Sound helfen nun, seine aktuelle Message rüberzubringen.
Erstmalig in seiner 15-jährigen Karriere, hat Rea Garvey ein Album in seiner deutschen Wahlheimat, Berlin, aufgenommen. Der überwiegende Großteil der Aufnahmen fand in den legendären Hansa Studios in Berlin statt – Geburtsstätte einiger Alben von Größen wie David Bowie, Iggy Pop, Depeche Mode, Snow Patrol, Manic Street Preachers, U2 uvm. Die entsprechenden Alben machten reichlich Gebrauch von der Akustik dieser berühmten Säle und auch "Prisma" bildet in dieser Hinsicht keine Ausnahme.
Garveys Zusammenfassung von "Prisma": „Dieses Album ist ein Ausbau meiner selbst, meiner Emotionen, meiner Gemütsverfassung, aber es ist eben auch ein Statement – Du bist ein Individuum und wenn ihr nicht glücklich mit der Welt seid, dann tut euch zusammen und werdet laut. Mit diesem Album könnte ich auch unter Beschuss geraten, ich tue mir nicht unbedingt selbst einen Gefallen damit, Dinge auszusprechen, die manche Menschen nicht hören wollen. Doch ich fühle mich gut gerüstet und habe keine Angst vor einem Kampf.“
Reflektierte und doch leidenschaftlich kompromisslose Worte. Das Album ist bei Island erschienen. Weitere Infos gibt es unter reagarvey.com/prisma. BRF1 Präsentiert "Prisma" vom 5. bis 9. Oktober als Album der Woche in der Lifeline zwischen 15 und 18 Uhr.
Infos und Cover: Label Island