Auf eines kann man sich bei MGMT jederzeit verlassen: ihre konsequente stilistische Unzuverlässigkeit.
Vor ziemlich genau zehn Jahren hatten Andrew VanWyngarden und Ben Goldwasser mit stilprägenden Songs wie „Kids“ und „Time to Pretend“ sowie dem Grammy-nominierten Album „Oracular Spectacular“ einen musikalischen Trend ausgelöst und quasi im Alleingang ein extrem erfolgreiches Indietronic/Nerdpop-Subgenre erschaffen, das der Welt in den Folgejahren Hits von Bands wie Empire of the Sun, Foster The People, Passion Pit oder Tame Impala bescherte. Anstatt aber geschmeidig auf der selbst ausgelösten Hype-Welle mitzuschwimmen, ließ das US-Duo zwei Jahre später mit „Congratulations“ ein Album folgen, das völlig überraschend mit gitarrenlastigem Psychedelic-Jangle-Indie-Gitarrenpop (inklusive Hommage an TV Personalities-Legende Dan Treacy) aufwartete. Weitere drei Jahre später verblüffte das Duo Fans und Fachwelt mit einem selbstbetitelten Album, das zehn höchst verschwurbelte, skizzenhafte Pop-Experimente enthielt. Mit „Little Dark Age“ vollziehen die Herren VanWyngarden und Goldwasser nun eine weitere stilistischen Kehrtwendung: das vierte MGMT-Album, das u.a. die Singles „Little Dark Age“ und „When You Die“ enthält, ist ein Meisterwerk in Sachen schwelgerischem, catchy retro-futuristischer Synth/Indie-Pop mit z.T. „Blade Runner“-eskem Dystopie-Flair.
Infos & Cover: Columbia